Ein erheblicher Anteil des genetischen Risikos für die Entwicklung einer Schizophrenie ist durch den Effekt von Einzelnukleotidpolymorphismen (single neucleotide polymorphisms, SNPs) vermittelt, wobei neuere genomweite Assoziationsstudien (GWAS) eine große Anzahl von Genen auf insgesamt über 100 Genloci identifiziert haben, welche zu diesem Risiko beitragen (Schizophrenia Working Group of the Psychiatric Genomics Consortium, Nature 2014). In diesen Studien wurde ein Gruppe von Genen identifiziert, welche Einfluß auf synaptische Funktion und Plastizität bei Neuronen aufweist und somit die Plastizität bzw. neuronale Signalübertragung beeinflussen. In der vorliegenden Studie soll ausgehend von obiger GWAS-Studie, welche die bisher international größten Kohorten schizophren erkrankter Patienten und gesunder Kontrollen verglichen hat, diese Gruppe von Genen in ihrem Einfluß auf die Hirnstruktur gesunder Probanden untersucht werden. Dabei soll die Hypothese geprüft werden, dass auch bei Gesunden diese SNPs die Hirnstruktur in Arealen beeinflussen, welche bei der Schizophrenie verändert sind, insbesondere im Präfrontalcortex (dorsolateral, sowie medial / anterior cingulärer Cortex), lateralen temporal Cortex und Hippocampus. Diese Hypothese soll an hochauflösenden T1-gewichteten MRT-Aufnahmen (MPRAGE) von 200 gesunden Personen (ohne psychiatrische Vorerkrankung und ohne erstgradig Verwandte mit psychotischen Störungen) untersucht werden, unter Verwendung der voxel-basierten Morphometrie (VBM) und oberflächenbasierter Morphomerie (Gyrifizierung), welche in der CAT12-Toolbox implementiert sind. Als Nebenhypothese soll der Effekte in einer case-control-Kohorte mit Schizophrenie-Patienten und alters- und geschlechtsparallelisierten gesunden Kontrollen nachuntersucht werden. Somit soll die Arbeit untersuchen, auf welche einzelnen Hirnregionen sich die in den Pathway-PGRS zusammengefassten einzelnen Risikogene strukturell niederschlagen.