Hintergrund: Die Qualität der Arzt-Patient-Beziehung ist ein wichtiger Einflussfaktor bezüglich gesundheitsbezogener Variablen. Die vorliegende Abhandlung hatte das Ziel der Entwicklung einer kulturell adaptierten deutschsprachigen Version des bereits validierten Patient Reactions Assessment (PRA), sowie die anschließende Evaluierung der psychometrischen Eigenschaften im hausärztlichen Setting. Methodik: Die deutschsprachige Version, der Patient Reactions Assessment-Deutschland (PRA-D), ist an einer Stichprobe von 533 primärmedizinischen Patienten in der Schweiz, Österreich und Deutschland evaluiert worden. Es wurde die interne Konsistenz mittels Cronbach’s alpha, die Faktorenstruktur mittels exploratorischer Faktorenanalyse, sowie die Konvergenzvalidität bewertet. Zur Prüfung eines Einflusses von Alter, Geschlecht, Bildungs- und Gesundheitszustand und Studienzentrum dienten varianzanalytischer Berechnungen. Ergebnisse und Diskussion: Der PRA-D erwies sich als reliables und potentiell valides Instrument zur Erfassung der Qualität der Arzt-Patient-Beziehung aus Patientensicht. Die 3-Faktorenstruktur wurde bestätigt. Die hohen Werte für Cronbach’s alpha wiesen auf ein identisches theoretisches Konstrukt hin. Zur Bewertung der Konvergenzvalidität ergaben die Berechnungen schwache, signifikante Werte. Der Bildungsstand „Hauptschule“ lies signifikant niedrigere Summenwerte im Vergleich zu höheren Bildungskategorien erkennen. Das Studienzentrum Jena ergab im Vergleich zu Zürich geringere Werte. Patienten mit höherem Gesundheitszustand wiesen signifikant höhere Summenwerte auf. Schlussfolgerungen: Patientenorientierten Qualitätsbewertungen der Arzt-Patient-Beziehung haben Relevanz für die wissenschaftliche Forschung, sowie die klinische Versorgungspraxis. Eine Optimierung des PRA-D sollte jedoch nicht als abgeschlossen betrachtet werden.