Vergleich der diagnostischen Genauigkeit von konventioneller Röntgenmammographie mit der MR-Mammographie im Langzeitverlauf

Die Magnet-Resonanz-Mammographie (MRM) gilt als das sensitivste Verfahren zur Detektion maligner Neoplasien der Mamma, gleichzeitig jedoch ist die Spezifität der Methode umstritten. Die vorliegende Arbeit vergleicht als retrospektive Kohortenstudie die diagnostische Genauigkeit der MRM mit der konventionellen Röntgenmammographie (XRM) in einem klinischen Patientenkollektiv. Erfasst wurden die Befunde aller 342 Patienten, die im Zeitraum vom 01.01.2005 bis zum 20.03.2006 eine MRM an der FSU Jena erhielten und für diese eine Überweisung aus der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der FSU Jena hatten. Um den direkten Vergleich der Methode mit der XRM anzustellen, wurden die Befunde der zeitlich vor der MRM durchgeführten XRM erfasst (74,6% der Patienten verfügten über eine solche). In 91,6% der Fälle konnte eine Follow-Up-Untersuchung ermittelt werden. Als hinreichend wurden für das Follow-Up eine XRM, MRM, Ultraschalluntersuchung, histopathologische Absicherung oder eine klinische Untersuchung angesehen. In einem zweiten Arbeitsschritt wurden alle histopathologisch gesicherten Herdbefunde (n=216) von zwei Untersuchern reevaluiert und nach den aktuellen BI-RADS Kriterien bewertet. Für die MRM (XRM) resultierten die folgenden statistischen Kennzahlen: Sensitivität 96,9% (64,8%), Spezifität 94,0% (93,0%), positiver prädiktiver Wert 79,1% (70,8%), negativer prädiktiver Wert (NPW) 99,3% (90,9%) sowie diagnostische Genauigkeit 94,5% (87,1%). Statistisch signifikant war die MRM der XRM hinsichtlich Sensitivität, diagnostischen Genauigkeit und ihres NPW überlegen. Im Unterschied zur MRM hing die Genauigkeit der Röntgenmammographie stark von der Dichte des Brustdrüsenparenchyms ab. Die Reevaluation der 216 Herdbefunde zeigte, dass ein überproportional großer Anteil falsch-positiver MRM Befunde der Gruppe der non-mass Läsionen entstammt. Dies legt eine Überarbeitung des Kataloges an Deskriptoren für diese Tumorentität nahe.

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