Universität Erfurt

Dissertation

Lehrformate für die mediale Wissensvermittlung

zur Erlangung des akademischen Grades
eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.)

Erziehungswissenschaftliche Fakultät

vorgelegt von: Constance Richter

Dekan: Dekan: Professor Dr. Ernst Hany

Promotionsausschuss:

Vorsitzender: Prof. Dr. Winfried Palmowski, Universität Erfurt

Gutachter:
1. Prof. Dr. Helmut M. Niegemann, Universität Erfurt
2. Prof. Dr. Rainer Benkmann, Universität Erfurt
3. Prof. Dr. Carl-Walter Kohlmann, PH – Schwäbisch Gmünd

eingereicht: November 2007

Datum der Disputation: 12. Februar 2008, 11 Uhr

urn:nbn:de:gbv:547-200800215

Abstract Deutsch

Veränderte Rahmenbedingungen erfordern, dass Bildungseinrichtungen, im Speziellen die Hochschulen, ihre Lehre zumindest teilweise in Form von E-Learning anbieten. Erstens steigt der Selbstlernanteil für die Studierenden mit der Umstellung der rund 11.000 Studiengänge an deutschen Hochschulen auf Bachelor-Master-Abschlüsse stark an. In den Selbstlernphasen ist es die Aufgabe der Bildungsinstitution, die Studierenden mit Lehrinhalten zu versorgen und zu betreuen. Zweitens werden mit der Einführung nicht konsekutiver Studiengänge die Hochschulen gezwungen sein, Masterprogramme als Teilzeit-Studiengänge anzubieten. Damit wird die Bedeutung digitaler Lehr- und Lern-Medien in den deutschen Hochschulen zwangsläufig wachsen.

Nach den vielen Jahren des Probierens zeigen vielfältige Erfahrungen, dass die mediale Wissensvermittlung längst nicht das leisten kann, was herkömmliche, klassische Lernmethoden leisten. Muss sie das aber? Es wird zunehmend deutlich, dass E-Learning „nur ein Element zukünftiger Bildungsmaßnahmen sein kann und wird, aber ein sehr sinnvolles, wenn es zur richtigen Zeit am rechten Ort eingesetzt wird“ (Kröger und Reisky, 2004, S. 22).

Wann ist die richtige Zeit? Wann ist der rechte Ort? Und welche Rolle übernimmt E-Learning? Welche Rolle übernehmen die bereits bestehenden medialen Elemente? Wie kann E-Learning in den Regelbetrieb der Hochschulen integriert werden? Wann wird mediale Wissensvermittlung zu E-Learning?

Fragen, die den Großteil der Lehrenden an den Hochschulen offensichtlich überfordern. Um diese beantworten zu können, muss erst einmal untersucht werden, wie die Wissensvermittlung an deutschen Hochschulen überhaupt stattfindet. Es gibt keine Untersuchungen, die befriedigend Auskunft geben in welchem Fachgebiet, in welcher Vorlesungsart, welche Lehrverfahren, Darstellungsformen und Technischen Geräte eingesetzt werden. Weiterhin liegen noch keine wirklich effizienten Verfahren vor, „wie Lerninhalte mit möglichst wenig Aufwand bei gleichzeitig hoher Lernwirksamkeit im Web-Kontext hergestellt werden können“ (Astleitner, 2004, S. 148). Lehrende, die ihre Veranstaltungen medial anreichern wollen, müssen jedoch von Beginn an abschätzen können, „welchen Aufwand sie und ihre Hilfskräfte treiben müssen und welche Ziele damit erreichbar sind“ (VIB, 2004).

Um diesen Aufwand beurteilen zu können, evaluiert diese Arbeit in welchem Rahmen Lehrende ihr Wissen vermitteln (Veranstaltungsformen und angewandte Lehrverfahren) und mit welchen Hilfsmitteln sie ihr Wissen sichtbar machen (Darstellungsformen und technische Geräte).

Der Rahmen und die Hilfsmittel werden im Folgenden als Lehrformat bezeichnet. Diese entwickelten Lehrformate sind die Basis für alle E-Learning-Anstrengungen. Die Herausforderung ist nun, klassische Lehrformate in mediale umzuformatieren – und zwar sowohl technisch, als auch inhaltlich und didaktisch. Dabei wird nicht von der Utopie ausgegangen, das komplette Lehrangebot lasse sich umformatieren – vielmehr soll die Lehre im Sinne eines Blended-Learning-Konzepts angereichert werden und E-Learning als Element fest integrieren.

Keywords

Eigene Schlagworte: Lehrformate, E-Learning, mediale Wissensvermittlung, Blended Learning

Abstract English

At German Universities the general conditions have changed for teaching and learning.

Firstly, in the next few years 11,000 degree courses will be changed over to Bachelor and Master degrees. Therefore the self learn proportion of students to be looked after will intensely increase. During the self learning period the University is not only responsible for the contents of the subject but also for the student’s welfare.

Secondly, the University is forced, due to the introduction of none consecutive degree courses, to offer Master degrees as part-time courses. As a result, the importance of digital teaching and learning media at German Universities will rise significantly.

After several years of testing, varied experience has shown that the digital teaching and learning media cannot achieve what accepted and traditional learning methods can. But then, does it need to? It is getting increasingly obvious that, that e-learning can and will be only an element of future training measures – however a very useful and meaningful one, if it will be applied in the right place at the right time (Kröger und Reisky, 2004).

When is the right time? Where is the right place? Which role will e-learning fill? Which role will the other already existing media elements fill? How can universities integrate e-learning into their controlled operation? Where does e-learning start? When will medial knowledge transfer to e-learning?

Questions which the majority of lecturers get tired of. To answer those questions, it needs to be first evaluated how lecturers transfer their knowledge at German Universities. There are no studies which provide information satisfactorily regarding which area of studies, in which type of lecture, use which learning method, display format and technical equipment. Additionally, there are no efficient proceedings which present how learning content can be produced as e-learning with reasonable expenditure and co-requisite high learning effectiveness. Nevertheless, lecturers who want to use digital teaching and learning media not only need to pre-estimate the expenditure of resources and cost but also the objectives which can be accomplished.

To evaluate this expenditure, it needs to be studied scientifically in which scope lecturers their knowledge, including different types of lectures with their applied teaching procedures, and with which display formats such as texts, tables, pictures and media devices such as boards, projectors, and other items, they make their knowledge visible. Both together – the engaged scope and the engaged facilities – form the teaching format which will present the basis for all E-Learning materials.

Finally, the challenge will be to reformat these teaching formats into digital teaching and learning materials both technically and in didactic and content. In doing so, it will not follow the Utopian dream that the teaching offering could be reformatted entirely. It's rather a question of how digital teaching and learning elements can enrich teaching and become a permanent feature in German Universities.

Keywords

Keywords: teaching formats, e-learning, medial knowledge transfer, blended learning

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18.03.2008