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Prof. Dr. Alf Lüdtke

Gewalt und Alltag im 20. Jahrhundert

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung der Universität Erfurt "Gewalt und Terror", 03.12.2002

Erfurt 2002

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  1. Szenen: Gewalt im Alltag
  2. Das Umfeld: Polizei
  3. Deutungsmuster: die "kleine Gewalt" der Ohrfeige
  4. Antijüdische Gewalt in den 1930ern
  5. Formen "kleiner Gewalt": kulturell akzeptiert?
  6. Dunkelfeld: sexuelle Alltagsgewalt
  7. Veralltäglichung physischer Gewalt
  8. Gewalttat als "gute Arbeit"?
  9. Chancen zur Veränderung?

Drei Orientierungspunkte - vorab

1. Gewalt wird körperlich erfahren - Gewalt wird von Körpern an Körpern ausgeübt.
Denen, die sie erleiden, bereitet sie Schmerz - darüber hinaus Angst. Es ist Angst vor andauernden oder erneuerten Schmerzen, in letzter Konsequenz vor dem gewaltsamen Tod. Denen, die sie ausüben, bringt sie - zumindest in den Momenten der Tat - Übermacht, vielfach auch Lust. Sie, die die Gewalt "antun", weiden sich an Qualen und Ängsten der anderen - die sie zu Opfern machen. Die Täter genießen das Verfügen-Können über deren Körper und Leben.

2. Auch der Sonntag hat seinen Alltag.
Oder anders: Alltag meint keinen Teilbereich. Alltagsgeschichte fragt nicht nach einem Segment. Es geht vielmehr um das Gesamte des täglichen Handelns der Menschen, in seiner ganzen Vielfalt und Widersprüchlichkeit. Wie eignen sich Menschen ihre Umgebung - ihre Welt an? Wie eigenständig sind sie, wie eigensinnig-verbohrt ween sie - selbst da, wo sie mitmachen? Die Frage gilt für die mit "großem Namen" (siehe Ernst Engelbergs Bismarck-Biographie von 1985!), vor allem aber für die "Vielen", die angeblich Namenlosen - die in der Geschichtswissenschaft lange übersehen wurden: z.B. Knopfarbeiter in Bad Frankenhausen, Ladenmädchen in Berlin oder Dienstboten in - Erfurt. Es geht um ihr Arbeiten und Nicht-Arbeiten; erkundet werden Wohnen und Obdachlosigkeit, Kleidung und Körperlichkeit; das Interesse richtet sich auf Essen und Hungern, Lieben und Hassen von Männern und Frauen, Jungen und Alten. Selten freilich wird bisher nach Gewalthandeln und Gewalterleiden gefragt.

3. Eric Hobsbawm, der englische Historiker aus einer Wiener jüdischen Familie, hat das 20. Jahrhundert als "Zeitalter der Extreme" bezeichnet.
Das eine dieser Extreme ist charakterisiert durch die beiden Weltkriege, vor allem durch den Zivilisationsbruch des Holocaust - geplant in Deutschland, begangen von Deutschen (wenn auch während des Krieges mit mancherlei Kollaboration und Mittäterschaft in den eroberten Ländern). Für das andere Extrem steht das "goldene Zeitalter" von 1947 bis 1973 (dem ersten Ölpreisschock), wie Hobsbawm eigentümlich präzise datiert. Diese Jahre des Wirtschaftswunders und Babybooms brachten ungeahnten "Wohlstand für alle", freilich ungleich verteilt und zunächst nur "im Westen" Europas, in großen Teilen Nordamerikas, aber auch in Japan.

Im folgenden soll es um das eine der beiden Extreme gehen: Wie wurde Gewalt alltäglich? Und: Welche Übergänge ebneten den Weg von jener "zivilisierten" Normalität, die wir (wie unsere Groß- und Urgroßeltern) als gewaltlosen Alltag der Moderne reklamieren, zur Gewalttat, zumal der extremen Tötungsgewalt der Kriege und Völkermorde? Konkreter: Wie wurden "normale" Männer, aber auch Frauen einmal, aber auch wiederholt zu Gewalt-Tätern?

I. Szenen: Gewalt im Alltag

Viktor Klemperer war Geisteswissenschaftler, sein Fach die romanische Literaturwissenschaft. Den Lebensunterhalt gewährte ab 1919 eine Professur an der TH in Dresden. Aus einer rabbinischen Familie stammend, war er in jungen Jahren Protestant geworden - als Dozent hatte er sich 1914 freiwillig gemeldet, war Frontkämpfer gewesen. Nach dem Reichsgesetz zur "Wiederhestellung des Berufsbeamtentums", das ab dem 7. April 1933 nicht nur dazu diente, politisch mißliebige, sondern auch nach NS-Maßstäben "jüdische" Personen aus der Beamtenschaft zu entlassen, galt Klemperer ls Jude - er, der sich "nicht einmal als deutscher Jude, sondern als Deutscher schlechthin" empfand. Nur der Frontkämpferstatus verzögerte die sofortige Entlassung - um zwei Jahre.

Klemperer war ein bessesener Tagebuchschreiber. Er hatte vor 1914 damit begonnen. Er setzte diese Übung nach 1933 mit größter Beharrlichkeit auch dann fort, als daraus ein lebesngefährliches Risiko geworden war.

In seinem Tagebuch zu den Jahren 1933-45 - das 1995 veröffentlicht wurde - lautet die Eintragung vom 23. Mai 1942: "Sonnabendnachmittag. Gestern vormittag die Nachricht vom Tode Ernst Kreidls [eines Bekannten], nachmittags die längst erwartete Hausdurchsuchung." Dabei war Klemperer selbst nicht anwesend gewesen; zwischen fünf und halb acht an diesem Nachmittag hatte er einen anderen Bekannten aufgesucht, mit, wie er schreibt, "üblichen Gesprächen" - dazu gehörte auch (in diesem Gespräch jedenfalls): "in Torgau sollen täglich Mannschaften und Offiziere, die wegen Meuterei hingeschafft sind, standrechtlich erschossen werden".

Zurück ins Dresdener Judenhaus, in das die Klemperers eingewiesen worden waren, zum Nachmittag des 22. Mai 1942, also zur Hausdurchsuchung:

"Das Rollkommando war um fünf erschienen und kurz vor meiner Rückkehr abgezogen. Ich sah zuerst durch die offene Entreetür das Chaos im Parterre. Friedheim zeigte mir die von Schlägen blutig unterlaufene Hals- und Kinnseite, er klagte über einen Fußtritt in den Leib und gegen eine Bruchnarbe". Weiter: "Bei uns fand ich Eva in voller Fassung [Eva war seine Frau, nach den NS-Kriterien "Arierin"]: Es sei alles programmgemäß verlaufen. 'Du bist arisch? Du Judenhure, warum hast du den Juden geheiratet? Im Talmud steht +Jede nichtjüdische Frau ist für uns eine Hure+'... Sie wurde heruntergeschickt. Sie erhielt unten ein paar Ohrfeigen - 'Mehr Bühnenohrfeigen als ernste', sagte sie, während Ida Kreidel ihrerseits über Ohrensausen klagte. Aber Eva wurde mehrfach ins Gesicht und auf den Kopf gespuckt." (S. 92 f.)

Im weiteren beschreibt Klemperer dann in nüchternen - und gerade deshalb so qualvollen Details das Chaos, das die "viehische Verwüstung" angerichtet hat, vom zerschlagenen Weihnachtsschmuck bis zu ausgestreuten Nägeln. Aber: Von den Manuskripten ist kaum etwas berührt, vor allem sind die Teile des Tagebuchmanuskripts unentdeckt geblieben, die noch in der Wohnung waren.

Drei Tage später: Klemperer notiert den Besuch eines gewissen "Steinitz": "Er [d.h. Steinitz] war mit seiner Frau ahnungslos am Sonnabend in eine Haussuchung bei Bekannten geraten: Faustschläge ins Genick" (S. 98). -- Und dann weitere drei Tage später, am 29. Mai, erneut nachmittags. Klemperer sieht ein "sehr großes und sehr elegantes Auto vor dem Haus stehen... sofort in Angst. Etwa eine Stunde später Sturmklingeln bei uns. Ich öffnete und erhielt sofort eine klatschende Ohrfeige, weil ich zu spät geöffnet hätte. Zwei junge Leute. Es war, genau wie Eva neulich gesagt hat, eine Bühnenohrfeige, und ebenso war nachher auf der Treppe der Fußtritt in den Hintern nur skizziert, aber mein Herz setzte aus, ich litt an schwerer Atemnot und Schmerzen. Ich hatte wieder das Gefühl, dem Tod nahe zu sein." Die beiden fragen nach einem Koffer, es gibt einiges Hin und Her, schließlich verschwinden "die Bestien" mit einem kleinen Korbkoffer, ohne weitere Tätlichkeiten. Klemperer bitter-lakonisch: "Wir waren nur gestreift worden" (neben dem Koffer "haben sie diesmal bloß... die angerissene Butter vom Teller gestohlen"; S. 102f.).

Am 2. Juni dann eine kleine Notiz: "An Evas Arm hat sich von der Mißhandlung neulich [d.h. am 26. Mai] ein großer blauer Fleck gebildet. 'Ich denke, du hast nur Bühnenohrfeigen bekommen?' - 'Da hat mich einer bloß angepackt und zur Seite gestupst'!" (S. 106). - In einer Eintragung, die er drei Tage zuvor machte, vermerkte er die "märchenhafte Gräßlichkeit unserer Existenz: Angst vor jedem Klingeln, Mißhandlungen, Schmach... - und doch immer noch Stunden des Behagens beim Vorlesen, bei der Arbeit..." (S. 104).

Zeigt sich hier "alltägliche Gewalt"? Das wäre Gewalt, die als Schmerzzufügen für die einen vielleicht gewohnt, als Schmerzerleiden für die anderen (vor Ort, hier!) erwartet, genauer: befürchtet wurde. So elementar der Unterschied zwischen Zufügen und Erleiden war (und ist): zum Horizont der kulturellen Möglichkeiten gehörten solche Hiebe und Schläge. Täter wie "bystander" (Raul Hilberg), aber auch die Geschlagenen selbst hatten sie im eigenen Lebenslauf, in der jeweiligen Alltagswirklichkeit direkt erfahren oder von anderen berichtet bekommen.

Freilich: physische Verletzung oder doch Verletzungsdrohung durch Schläge war immer auch mehr: Im gegebenen Kontext des "Dritten Reiches" enthielten sie immer auch eine Todesdrohung. Und diese Drohung wurde von Mal zu Mal konkreter. Klemperer erneut am 2. Juni 1942, in Erinnerung an einen Spaziergang: "Damals hatten wir noch satt zu essen, damals waren wir noch nicht von der Gestapo geschlagen und bespuckt worden" (106). Seine Erinnerung bezieht sich auf einen Gang drei Monate zuvor; auch damals sei es ihnen schon "sehr schlecht" gegangen - daß Tod möglich und in kauf genommen oder auch angestrebt war: das war nicht nur für ihn zumindest seit Herbst 1938 nicht mehr neu.

Im nachhinein wissen die LeserInnen, was folgte - und welchen Völkermord Klemperer überlebte (in der schwierigen, spannungsreichen - auch qualvollen Beziehung mit seiner kranken Frau). Das aber, der Völkermord an den Juden Europas wie an anderen Völkern (Sinti und Roma) und Gruppen (Homosexuellen), gilt in historischen Studien zu diesem "kurzen Jahrhundert der Extreme" (Hobsbawm) als Maß nichtalltäglicher Gewalt.

Für die Täter, aber auch die Zuschauer und "bystander" waren die Schläge Teil eines alltäglichen Prozesses der Ausgrenzung. Für die Angehörigen des Staatsapparates, zumal die Polizisten scheint diese Gewalt nicht Vorstufe, sondern kalkulierter Teil der physischen Ausgrenzung und dann der Ermordung gewesen zu sein - eine Bedeutung, die bystanders wohl hinnahmen, sofern sie ihnen dämmerte. Für die Geschlagenen waren die Hiebe und Schläge hingegen Tortur, zugleich alltäglich und außeralltäglich. In jedem Fall bedeuteten sie eine ebenso konstante wie peinigende Todesdrohung.

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II. Das Umfeld: Polizei

Die von Klemperer berichtete "alltägliche" Gewalt wurde zugefügt von Polizeibeamten. - Bekannt ist, daß das Gros der Gestapobeamten aus der Kriminalpolizei der Weimarer Republik stammte. Dies waren professionelle Spezialisten, die sich auf das Erkennen und Aufspüren von "Verbrechern" verstehen sollten und wollten. Patrick Wagner hat gezeigt, in welchem Maße dabei eine bestimmte Konzeption des "Berufsverbrechers" die polizeiliche Alltagspraxis orientierte. Der praktische Kriminologe Robert Heindl hatte dessen Profil nicht neu geprägt, aber biologistisch verschärft und zugespitzt - in Aufsätzen und schließlich einer Monographie von 1926, die in kürzester Zeit (sieben Auflagen in drei Jahren!) ein Grundbuch der Kriminalpolizei wurde.

Entscheidend war, daß der Beleg für die Wirklichkeit und Wahrheit eines Sachverhaltes "objektiv" festgestellt werden sollte. Oder Patrick Wagner (in Anlehnung an Carlo Ginzburgs "Spurensicherung"): Das "Indizienparadigma" hatte eine hohe alltagswirkliche Plausibilität und Attraktion. Symptome würden eindeutige Hinweise auf Ursachenketten und damit auf Erklärungszusammenhänge liefern.

Wagner verweist auch darauf, daß die Konzentration auf wiederholbare, auf meßbare Spuren Tür und Tor öffnete für die These der Wiederholbarkeit: Die Eigentümlichkeit einer Spur, vor allem deren erneutes Auftauchen ermunterten dazu, immer wieder denselben oder dieselben Täter am Werke zu sehen. Damit aber wurde ein nur begrenzter Ausschnitt dessen, was als kriminelles Verhalten aktenkundig war (um 1925 ca. 25% der angezeigten Delikte), überhöht und als Leittypus allen kriminellen Verhaltens ausgegeben. Die Wiederholung - und damit der "Berufsverbrecher" avancierte zum Hauptfeind. Dieser Stereotypisierung ließ sich unschwer mit anderen verknüpfen. Zeitgenössisch paßten dazu rassekundlich-eugenische Interpretationen von Welt und Geschichte. Mehr noch: Gerade die Anschlußfähigkeit solcher ebenso diffusen wie verbreiteten Deutungsmuster verlieh diesem Bild der Unausweichlichkeit eines genetisch konditionierten Verhaltens jede gewünschte Triftigkeit. Und auch ältere Stereotypen ließen sich zwanglos einfügen: daß des "Zigeuners" war nur eines von ihnen.

So sehr bei Heindl dauerhafte Aus- und Abgrenzung der "unverbesserlichen" Störer oder Kriminellen den Grundtenor bestimmte: Ohrfeigen und Faustschläge gehörten nicht zum Verhaltenskanon, den er Polizisten empfahl.

Mit der Entfesselung des Krieges durch die deutsche Reichsführung im September 1939 reduzierten Abkommandierungen "in den Osten", aber auch Einziehungen zur Wehrmacht, insbesondere zur geheimen Feldpolizei, das Personal von Kriminalpolizei wie Gestapo im "Altreich" drastisch. Dort verblieb mitunter kaum mehr als die Hälfte der bisherigen Beamten. Die Aktivierung von Pensionären, aber auch das Einstellen von wenig vorgebildeten Hilfspolizeikräften machte Kripo wie Gestapo hier wie dort vielfach zu einem "Torso" (Wagner). Da Klemperer einige der Mißhandler als "junge Leute" bezeichnet, mögen die Schläger im Frühjahr und Sommer 1942 in Dresden genau solche Aushilfen gewesen sein.

III. Deutungsmuster: die "kleine Gewalt" der Ohrfeige

Die professionelle Spur führt hier nicht weiter. Eine Analyse von Lebensläufen, wie sie Christopher Browning für die "ganz normalen Männer" des Hamburger Polizeibataillons 101 - und ihrer Teilnahme an den Massakern der Judenerschießungen 1942 /43 - gegeben hat, ist bisher eine Ausnahme. Wie aber war die Wahrnehmung dieser "kleinen Gewalt" in anderen Lebenswelten und Verkehrskreisen der 1920er und 30er Jahre? Wie, wann und gegen wen wurden Ohrfeigen ausgeteilt oder Faustschläge verabreicht?

Akzeptiert - zumindest seit Generationen praktiziert wurden diese meistens schmerzhaften, auch mit spürbaren, mitunter höchst sichtbaren Folgen verbundenen Hand- und Faustschläge untereinander wie von "oben " nach "unten". Untereinander: von und zwischen Knaben und jungen Burschen - Mädchen "zogen an den Haaren". Von "oben" schlugen Erwachsene, die als erziehungsberechtigt galten oder sich als solche sahen: Eltern, Lehrer oder Lehrherren, die ihre "Schutzbefohlenen" zu "bessern" suchten, also Kinder und Schüler, Lehrlinge und (meist jugendliches) Gesinde.

Nicht nur in den 1920er und 30er Jahren gehörten zu dieser "kleinen Gewalt" Prügel. Die wurden zwar häufig unter vier Augen, aber dennoch in einer gewissen Formalität "verabreicht". Dazu zählten auch "schnelle Schläge an den Kopf" (Walter Hävernick, 1964). Diese "Ohrfeigen" waren angeblich "fast unbewußte Reaktionen". Eine Ohrfeige ließ sich trocken und kurz aus dem Handgelenk schlagen, sie konnte aber auch mit weitausholenden Bewegungen verbunden sind. Für die Geschlagenen waren sie "tüchtig" und "schmerzhaft" - oder nur "leicht". Diese Ohrfeigen verweisen auf Praktiken, die nicht an die Abfolge politischer Regimes oder die Konjunkturen und Krisen wirtschaftlichen Wachstums gebunden sind, sondern einer "langen Dauer" zugehören. Sozialer Umgang wie soziale Distanzierung im "Nahbereich" umfaßten im frühneuzeitlichen Zentraleuropa ein breites Spektrum von Wörtern - und von wortlosen, zum Teil schmerzhaft-gewalttätigen Gesten und Taten.

Das Ritual der Ohrfeige bot aber die Möglichkeit, alltägliche Konventionen der "kleinen Gewalt" mit den Codes gewaltsamer Herrschaft zu verknüpfen - bis hin zu jenen Gewalt-"Exzessen", die den "Zivilisationsbruch" der Moderne (Dan Diner) ausmachten: In zahlreichen Erinnerungsberichten über das Überleben im KZ, die Überlebende des Holocaust 1945/46 und 1947 niedergeschrieben haben oder anderen diktierten, hagelt es nicht nur Prügel, sondern auch Ohrfeigen. Ohrfeigen von Polizisten, von Verwaltungssekretären, von Bahnschaffnern, also nicht nur von Angehörigen der SS. Die Schläger waren Menschen, die sich wohl als "gute Deutsche" sehen mochten - vielleicht frühere Nachbarn.

In Selbst- und Fremdzeugnissen sind es vor allem Männer, die Ohrfeigen austeilen. Genauer: in den Berichten ist von Täterinnen kaum die Rede. Das Ohrfeigen der ungezogenen Kinder, überhaupt aller Unmündigen, die der Gewalt auch des proletarischen Hausvaters unterworfen waren, war Teil des väterlich-männlichen Habitus - wobei Frauen diesen offenbar nicht selten aneigneten. Gewalttätiges Verhalten entsprach dem Bild der "harten, aber wohlwollenden Hand" - das nicht nur bürgerliche Erziehungsmaximen prägte, für Männer wie Frauen, die mit Unmündigen umgingen. Zur "Korrektion" war fast alles erlaubt - zum Nutzen des einzelnen, wenn nicht gar des "Gemeinwohls".

"Kleine Gewalt" galt als gerechtfertigt, sofern die Schläger die Regeln der Anwendung und die Unterscheidungen nach Alter, Geschlecht und "Stand" beachteten. Die Regelhaftigkeit untermauerte den Anspruch der Gewalttäter, Herrschaft durchzusetzen. In doppelter Hinsicht reichten "kleine Schläge" also über den Deutungshorizont hinaus, der in dem Adjektiv "klein" beschworen wurde: Nicht nur Kleines war gemeint. Zum einen ging es um sehr wohl um ein "großes Ganzes", um das Sichern von Herrschaft. Konkret aber erinnerte jede Ohrfeige stets auch an die Möglichkeit, stärker auszuholen, d.h. von der "kleinen" zur größeren Gewalt überzugehen. Ohrfeigen waren niemals endgültig; Weiterungen waren nie ausgeschlossen.

Die Ohrfeige gehörte zu den "kleinen Schlägen". Aber - die Opferberichte sind hier eindeutig - für die Geohrfeigten war der Schlag keineswegs geringfügig. Sie erlebten nicht "kleine", sondern massive Gewalt! Die momentane Erschütterung wirkte nach. Ob sie im Laufe des 19. oder 20. Jahrhunderts stärker geworden ist - ob die Geschlagenen vermehrt Scham und vielleicht auch Wut empfanden, muß offenbleiben. - Eine verhaltenspraktische Zivilisierung der "kleinen Gewalt" hat sich in Deutschland(-West?) kaum vor den späten 1960ern auszubreiten begonnen. Aber selbst wenn es eine Gewalt war, die als Teil der "Erziehung" gewohnt war, die vielleicht von den Geschlagenen selbst gerechtfertigt wurde: schmerzhaft waren diese Schläge gleichwohl, vor allem in der Erinnerung.

Für die Täter waren solche Schläge in den kulturell akzeptierten Situationen offenbar "fast unbewußt" und kaum einer Erwähnung wert. Es spricht aber fast alles dafür, daß dies nicht galt bei den Männern, die 1942 immer wieder die Judenhäuser "durchsuchten": Hier wurden Erwachsene, häufig ältere Personen geschlagen, zum Teil aus (vordem) "besseren Kreisen". Deren Demütigung und Ausgrenzung wurde gerade durch den Tabubruch unterstrichen. Dieser Tabubruch ist m.E. auch der Grund dafür, daß diese Schläge der "Herrenmenschen" in den Prozessen nach 1945 nicht auftaucht.

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IV. Antijüdische Gewalt in den 1930ern

Michael Wildt hat kürzlich am Beispiel von Treuchtlingen in Niederfranken, aber auch mit Material aus anderen deutschen Städten (z.B. Kiel; Hirschberg in Nieder-Schlesien) verdeutlicht, daß es nicht nur die bekannten und spektakulären Aktionen gab (etwa der Boykott "jüdischer" Geschäfte vom 1. April 1933 oder die Pogromnacht vom 9./10. November 1938). Aus dem für Treuchtlingen erhaltenen Material zeitgenössischer Eingaben wie Selbstzeugnisse (letztere von Exilierten, die nach 1945 Entschädigungsansprüche geltend machten), aber auch Akten staatlicher und Partei-Stellen, die mit Ausgrenzung und Unterdrückung beauftragt waren oder darin ihren Auftrag sahen, rekonstruiert Wildt ein breites Spektrum "kleiner" Gewalt.

Imme wieder verübten zumal junge Männer immer wieder (Un-)Taten, vom Absingen von Schimpfliedern bei Beerdigungen bis zu lautstarken Beschimpfungen; dazu gehörten nicht selten Faust- oder Handschläge, auch Steinwürfe - und das Töten bzw. Lynchen von Menschen. Im einzelnen: Einschmeißen von Fensterscheiben im Frühjahr 1934 (in Treuchtlingen); das Anpöbeln zumal alter Menschen auf den Straßen - aber auch Lynchaktionen, nicht nur an den spektakulären Daten (etwa in Kiel am 1. April 1933). Auch am Palmsonntag 1934, dem 26. März, im niederbayerischen Gunzenhausen: eine Lynchaktion - wobei hier wie auch sonst ganz offen bleibt, ob es an Zufällen der damaligen Berichterstattung liegt, daß andere Fälle bisher nicht gesehen oder wahrgenommen worden sind oder werden konnten.

V. Formen "kleiner Gewalt": kulturell akzeptiert?

Schläge, Hiebe und Steinwürfe richteten sich vielfach gegen Honoratioren - die zugleich in massiver und brutaler Weise auch und zumal von den staatlichen Institutionen als Angehörige einer "Minderheit" markiert und verfehmt wurden? Gab es auch hier so etwas wie kulturelle Normalität oder Akzeptanz? Dabei geht es nicht um die offizelle Ideallinie - gefragt sind die alltäglich praktizierten Orientierungen.

Die historische Protestforschung, aber auch die Forschungen zu Volkskulturen haben eine Fülle von harschen, vielfach physisch gewalttätigen Rügebräuchen über Jahrhunderte hinweg als höchst dauerhaft gezeigt, bis weit ins 20. Jahrhundert. Dabei war (und ist) die Durchsetzung lokaler Hierarchien das "Thema": Im Wortsinn eingebleut wurden Distanz zwischen Besitzenden und Besitzlosen, zwischen Männern und Frauen, Verheirateten und Unverheirateten, zwischen Jungen und Alten, aber auch gegenüber "Fremden" - zumal denen, die als ungebärdig und sittenlos und deshalb als gefährlich gelten.

Indikatoren, die sonst aussagekräftig sind, versagen hier. Ob es sich um katholisch oder protestantisch geprägte Regionen handelt - hier spielt es keine Rolle, im Unterschied zur Unehelichkeit von Geburten. Triftiger ist die These, es handele sich bei diesen Gewalttaten um Übergangsriten ("rites de passage", Arnold van Gennep) in Generationen- und Geschlechterkonflikten, überhaupt um Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen (Victor Turner).

Die Übergangsriten erlauben eine Verkehrung der Opfer-Täter-Beziehung: Opfer werden Täter - und sei es für kurze Momente. Gewalt erweist sich hier als ein Handeln ganz besonderer Intensität - tauglich, gegebene Schranken und Grenzen zu sprengen oder zu überwinden. Die Übergangsriten, in denen Jugendliche zu Männern und Frauen "werden", sind ein Beispiel, das wohl alle kennen. Alltägliche Gewalterfahrung, z. B. durch Kolonialherrschaft, könnte eben jene Grenzerfahrung ermöglicht haben: Antikolonialistische Bewegungen zeigen jene Umkehrung von "Herr" und "Knecht"!

Freilich - solche Thesen erfassen in ihrer enormen Allgemeinheit gerade nicht jene Differenzen, die bei genauer und dichter Beobachtung sehr wohl hervortreten. Bei dem Gewalthandeln im Nationalsozialismus heißt das: Gewalt-Attacken gegen diejenigen, die als "Juden" markiert wurden, zeigen eben keine gerade Linie, sondern nahmen ab 1933 signifikant zu - auch wenn sie keineswegs erst mit dem 30. Januar 1933 begonnen hatten.

VI. Dunkelfeld: sexuelle Alltagsgewalt

Bisher ging es um Schläge vornehmlich unter Männern und gegen Männer. Es bleibt ein weites Dunkelfeld. Welches sind die (kulturelle) Blockaden der Wahrnehmung, welche die sexuelle Gewalt gegen Frauen mit eisernem Stillschweigen belegt, so dass sie nur punktuell sichtbar wird?

Das gilt für alle Formen von Männergewalt gegen Frauen: Ohrfeigen und andere Schläge, zumal für Vergewaltigung. Übrigens ein Thema, das in Groß-Thesen zum "Prozeß der Zivilisation", wie sie insbesondere Norbert Elias entwickelt hat, vollständig fehlt! - Immerhin gibt es Einzelprojekte, wie das von Eva Brücker zu einem Berlin-)Charlottenburger "Kiez". Sie hat mit Frauen über ihre Kindheit in den späten 20er Jahren lebensgeschichtliche Interviews geführt. Eindringlich berichten die Frauen, wie in diesen "respektablen" proletarischen Milieu nicht allein Ohrfeigen auch die erwachsenen Frauen trafen - auch Vergewaltigungen, nicht selten Woche für Woche, waren keine Ausnahme.

Diese Interviews mit Frauen aus sehr gegensätzlichen politisch-sozialen Milieus bezeugen die offenbar selbstverständliche Allgegenwart von Männergewalt im Alltag der Unterschichten. Zwei Aspekte werden deutlich:

  1. strukturelle Ansatzpunkte für Gewalttaten gegenüber Frauen und Mädchen in den Lebensbedingungen von Arbeiterfamilien in großstädtischen Mietskasernen: z.B. der allwöchentliche Streit um die Verwendung der Lohntüte oder die von Nachbarn ausgehende Bedrohung in der Halböffentlichkeit der Hausflure, Dachböden und bei den Außen-Toiletten;
  2. die Reaktionen der Betroffenen, vor allem die Nicht-Reaktion, sprich: achselzuckende Gleichgültigkeit, wenn nicht gar Beschuldigung der Opfer selbst durch unmittelbare Nachbarn.

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VII. Veralltäglichung physischer Gewalt

Bereits in den 1920er war ein Prozeß der öffentlichen "Veralltäglichung" von Verletzungs- und Vernichts-Gewalt zu beobachten. Sie wurde in zumindest dreierlei Form gegenwärtig - so oder so als Reaktion auf erlebte (oder erzählte - oder auch in Kriegsbildern vorgeführte, aber auch artistische gebrochene) Alltäglichkeit körperzerfetzender Gewalt im Krieg 1914-18 - ein Schock, der für viele "normal" geworden war.

Resonanzen, Bearbeitungen und Aneignungen solcher Schocks zeigten sich - zum ersten - in der Heroisierung stoischen Durchhaltens und Durchkommens, wie sie zumal Ernst Jünger wortmächtig betrieb. In der "Gestalt" des "Arbeiters" fand er 1932 jene Figur, in der Gewalteinsatz und Gewaltaushalten gerade als Merkmal des alltäglichen Lebens und Überlebens stilisiert wurde - als Vorbedingung dessen, was Jünger "alltägliche Freiheit" nannte. Hier war massivste Vernichtungsgewalt nicht mehr außeralltäglich, galt vielmehr als Kennzeichen des Alltäglichen.

Die Zerfetzungen und Verletzungen der Körper, ihre Verkrüppelungen und Verstümmelungen lösten aber offensichtlich - zweitens - auch eine direkte Gegen-Reaktion aus: Heile Körper und schöne Gestalten, seien sie weiblich oder männlich, beherrschten die Symbolwelten in zahlreichen sozialen, kulturellen und politischen Bewegungen nach 1918/19. Bildeten Wandervogel oder Freikörperkultur eher sektenartige Kleingruppen vor 1914, so entwickelten sich daraus in den 20er Jahren Massenbewegungen. Und das Ideal des Proletariers war bei (politisch) Linken wie Rechten der muskuläre, wohl proportionierte, halb oder ganz unbekleidete jugendliche Körper, sei er männlich oder weiblich. Deren glatte Haut und ebenmäßigen Gesichter verwiesen auf eine bessere Zukunft, waren Gegen-Bilder zu gebrochenen Schädeln oder verstümmelten Leibern. Die "Kriegskrüppel" gehörten ja in den 20er Jahren zum Straßen-Alltag.

Schließlich als drittes: die Gewaltpraktiken im Umfeld politischer Parteien. Sie sind nicht zu lösen vom Kriegserleben und Kriegserzählen, aber auch von Revolutionsängsten und vielleicht verhärteten "Männerphantasien" (Klaus Theweleit) - angespornt von den Umwälzungen in Rußland 1917 und Deutschland 1918. In jedem Fall konnte Brutalisierung aus Krieg und Bürgerkrieg eine körperbetonte Militanz anfeuern, beim "Roten Frontkämpferbund" der KPD wie bei der SA der NSDAP, aber auch beim Reichsbanner der SPD - hier nicht gegen, sondern für die Republik.

VIII. Gewalttat als "gute Arbeit"?

Normalisierung - und "Veralltäglichung" - hatten weitere Horizonte: In Kriegsbriefen des Zweiten Weltkrieges (nach meiner Beobachtung nicht zuletzt in Briefen von Soldaten, die aus Arbeiter-Milieus kamen) findet sich immer wieder: Soldaten und Arbeiter seien sich ähnlich, Entscheidendes sei austauschbar. Von der notwednigen Disziplin über lange Phasen monotoner Tätigkeit bis hin zu Bemerkungen, in denen eine militärische Aktion, d.h. das Zurückwerfen oder Vernichten des Gegners - also das Töten von Menschen und Zerstören von Material als gute Arbeit gilt.

Ein Unteroffizier, zivil in einem Leipziger Maschinenbaubetrieb beschäftigt, berichtete am 16. Juni 1943 an die Kollegen, daß er bei einem Flug auch über Warschau gekommen sei und hier die "ganze Arbeit" gesehen habe, die die Kameraden geleistet hätten - gemeint ist natürlich die Vernichtung des jüdischen Ghettos. Arbeit schloß also zumindest in diesen Zusammenhängen die "Kriegsarbeit" ein. Oder anders: Gewalteinsatz, Gewaltandrohung, das Töten oder doch Schmerzzufügen ließ sich als Arbeit begreifen und damit als sinnvoll, zumindest als notwendig und unvermeidbar erfahren.

Das konnte aber auch das Verhalten von Gestapo-Männern einschließen: Wenn Aushilfskräfte oder neue (junge) Leute zur Gestapo kamen - waren Ohrfeigen und Schläge für sie der Beleg, dass sie sich bei ihrer "Arbeit" auch "voll einsetzten"? Verknüpft mit Vorstellungen von "ganzer" oder "deutscher Qualitätsarbeit" wäre dies dann Rechtfertigung wie Motivationsschub gewesen. Dabei diente das Klatschen von Hand oder Faust der Bestätigung wie der Selbstermunterung: je lauter, desto effektiver für die "große Sache"!

IX. Chancen zur Veränderung?

Mitte der 1990er Jahre ergab eine repräsentative Stichprobenuntersuchung bei Jugendlichen in Deutschland, dass diese als die beiden häufigsten Strafen (im elterlichen Haushalt) das Fernsehverbot - aber deutlich häufiger noch die Ohrfeige nannten. 80% hatten zumindest ab und an eine Ohrfeige bekommen, 60% ein Fernsehverbot. Immerhin 40 % berichteten von einer gelegentlichen "deftigen Ohrfeige"; freilich berichteten nur 8% Schläge mit Gürtel oder Stock - aber immerhin 30% erwähnten eine "Tracht Prügel" (Kai-D. Bussmann).

Dem entsprechen Befragungen von Erwachsenen, wie eine ganz neue, soeben veröffentlichte Studie des Hallenser Kriminologen Kai-D. Bussmann zeigt. Dass Erwachsene beim Erziehen von Kindern mitunter eine Ohrfeige austeilen: diese Werte haben sich zwischen den 1960er Jahren und 2001 zwar von 70% auf ca. 60% vermindert. Aber auch 60% sind eine mehr als deutliche Mehrheit der Befragten - die in der Ohrfeige eine nützliche, jedenfalls unschädliche und vor allem gerechtfertigte Praxis sehen!

Am Ende muss offen bleiben, inwieweit die eine Gewalt zur anderen führt - oder eben nicht. Ganz gewiss sind massenhafte Verletzungs- und Tötungsaktionen keineswegs direkte Produkte einer "eingebauten" Automatik, in der die eine die nächste Gewaltform gleichsam aus sich hervortreibt. Es geht vielmehr um ein kompliziertes Wechselspiel, das sich nur in konkreten Einzelerkundungen erschließt. Dabei lieferten in den 1920er wie 1930er Jahren Freund/Feind-Kennzeichnungen, zumal wenn sie mit dem Anschein der "Objektivität" operierten (wie etwa im biologistisch angelegten Rassismus des Nationalsozialismus), wesentliche Rechtfertigungen. Ebenso wichtig, häufig jedoch unterschätzt werden hingegen jene alltagspraktischen Vorstellungen, nach denen "richtiges Arbeiten" die eigenaktive Sorgfalt beim Erfüllen eines Auftrages bedeutete. Diese Eigentätigkeit konnte sehr wohl das Aktivieren eines Schimpf- und Rügerituals sein - wie das Austeilen von Ohrfeigen.

Der entscheidende Punkt ist vielleicht, dass es in der Alltagspraxis weder eine direkte Verbindung, noch eine eindeutige Nicht-Verbindung zwischen der einen und der anderen Gewalt gibt. Wie die Verhöhnungs-und Verletzungsgewalt (einer Ohrfeige) mit der Tötungsgewalt in Beziehung steht - oder auch nicht, ist offen. Der genaue Blick zeigt aber: Die "kleine Gewalt" ist nie nur klein - sie ist stets Gewalt für den, der sie erleidet. Und ein zweites: Jener reinigende Effekt großer Erschütterungen durch massenhafte Gewalt, wie sie z.B. Hans Joas in seinem Vortrag am 12. November betont hat (Kriege; Sklaverei), könnte gerade in den unspektakulären Alltagen zermahlen werden. Denn offenbar bleiben den Tätern der Kriege die "selbstverständlichen" Praktiken der "kleinen Gewalt" - sie waren und scheinen weiterhin kulturell akzeptiert.

Der Blick auf die "kleine Gewalt" zeigt auch: Jede Gewalt, die erlitten wird, ist von einem oder mehreren anderen gemacht worden. Es gibt immer den oder die, der oder die es "tun". Hier herrscht kein Automatismus, auch nicht bei den angeblichen Routinen. Jede Bewegung muss gemacht werden. Nie heben sich Arm und Hand "von selbst" zum Schlag!

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Stand: 19.12.2002