In-vitro-Studie zur photodynamischen Suppression von Enterococcus faecalis im Wurzelkanal mittels Indiocyaningrün, NIR-Laser (808 nm) und dem Einfluss des Vitamin E-Analogons TroloxTM

Die klassische Wurzelkanalbehandlung besteht aus der Kombination von mechanischer Aufbereitung, antibakterieller Spülung und der dichten Füllung des Wurzelkanalsystems mit einem biokompatiblen Material. Trotz intensiver desinfizierender Spülmaßnahmen gelingt es häufig nicht, die pathogenen Spezies ausreichend zu supprimieren, was in sekundären bzw. persistierenden Wurzelkanalinfektionen resultieren kann. In diesen Fällen wird meist die grampositive, fakultativ anaerobe Bakterienspezies Enterococcus faecalis (E. faecalis) nachgewiesen. Diese Spezies ist mit den konventionellen Desinfektionsmaßnamen häufig nur schwer supprimierbar. Bisherige Ergebnisse der Jenaer Arbeitsgruppe zeigen, dass insbesondere die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) einen vielversprechenden antiinfektiösen Effekt auf E. feacalis im Wurzelkanalsystem haben kann. Die Wirkungsweise der aPDT beruht auf der Aktivierung eines photosensitiven Farbstoffes (Photosensitizer) mit Licht geeigneter Wellenlänge und der Entstehung von reaktiven Sauerstoffradikalen. Diese sind in der Lage Mikroorganismen letal zu schädigen. Um die Effizienz der photodynamischen Behandlung speziell im Wurzelkanalsystem weiter zu steigern, wird aktuell versucht, die Diffusion der Photosensitizer in die Dentinkanälchen zu verbessern sowie deren Aktivierbarkeit mit Licht zu erhöhen. Eine besonders hohe Eindringtiefe im Gewebe weist in diesem Zusammenhang Licht im Nahinfrarotbereich (NIR) auf. In diesem Kontext war es das Ziel der vorliegenden In-vitro Studie, die antimikrobielle Effizienz des Photosensitizers Indiocyaningrün (ICG) nach Applikation von NIR-Licht (808 nm) auf E. faecalis in planktonischer Kultur bzw. im infizierten Wurzelkanalsystem zu untersuchen. Dabei sollte speziell evaluiert werden, ob dieses Behandlungsregime in tieferen Dentinschichten eine bessere desinfizierende Wirkung aufweist als der „Goldstandard“ Natriumhypochlorit.

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