Ätiologie, Diagnostik und Therapie der Fazialisparese im Fazialis-Nerv-Zentrum Jena im Zeitraum von 2016 bis 2018

Eine Fazialisparese ist nicht nur charakterisiert durch funktionelle Defizite. Vielmehr geht sie auch mit psychosozialen Einschränkungen einher, die zu einer unterschiedlich stark ausgeprägten Reduktion des subjektiven Wohlbefindens der Betroffenen führen. Der Behandlungsablauf kann dabei äußerst variabel ausfallen, nicht zuletzt durch den Fakt begründet, dass weit über 50 verschiedene mögliche Ursachen für die Lähmung in Betracht kommen. Es existieren unterschiedliche Diagnostikmethoden und Therapieansätze, welche jedoch keine internationale Standardisierung aufweisen. Es ist unerlässlich, vor Therapiebeginn die richtige Ursache der Lähmung zu kennen. Nur so kann eine Therapie im Sinne von Behandler und Patient erfolgreich sein. Neben der durch den Behandler evaluierbaren Besserung des klinischen Zustandes ist es mindestens genauso wichtig, die subjektive Einschätzung der Patienten mit patient-reported outcome measures (PROMs) einzubeziehen. Letztlich sind es die betroffenen Patienten, die unter den Einschränkungen leiden. Es gibt wissenschaftlich fundierte Hinweise darauf, dass die Behandlung in einem auf die Fazialisparese spezialisierten Zentrum bzw. einer Einrichtung der Tertiärversorgung enorme Vorteile bieten kann. Die vorliegende Arbeit fungiert als Übersichtsarbeit für das Fazialis-Nerv-Zentrum (FNZ) Jena und befasst sich mit der Analyse der im FNZ Jena behandelten Patienten mit Fazialisparese oder einem Folgezustand im Zeitraum von 2016 bis 2018. Sie hatte zwei Ziele: Erstens sollte die Versorgungsqualität des FNZ Jena analysiert werden. Zweitens sollten die im FNZ Jena etablierten Behandlungsalgorithmen und das Outcome mit anderen FNZ, die ähnliche Ansätze verfolgen, verglichen werden. Das erste Ziel wurde realisiert durch retrospektive Analyse verschiedener Parameter in Hinblick auf Patientencharakteristika, durchgeführte Diagnostik- sowie Therapiemaßnahmen. Die Ergebnisse wurden anschließend in Korrelation zur Patientenzufriedenheit gesetzt.

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