Hintergrund: Eine Erweiterung des Aufgabenbereiches von MFAs in Form von Aufgaben, die vom Arzt an sie delegiert werden nach Erwerb der entsprechenden Zusatzqualifikation, soll in Zukunft die hausärztliche Versorgung sicherstellen, um dem zunehmenden Ärztemangel entgegen zu wirken. Fragestellung und Ziele: Die vorliegende Abhandlung verfolgt deshalb das Ziel, sowohl den aktuellen Zustand zu erfassen, als auch Prädiktoren zu untersuchen, die dazu führen, dass die MFAs delegierbare Leistungen übernehmen sowie etwaige Hindernisse, die dem im Weg stehen. Methodik: Die Datenerhebung erfolgte mittels des Onlineportals Sosci Survey anhand eines Fragebogens, welcher neben Fragen zur Delegation auch 4 standardisierte Fragebögen umfasste. Im Anschluss erfolgten deskriptive Analysen sowie univariate und multivariate Untersuchungen. Ergebnisse und Diskussion: Von den teilnehmenden Patienten gaben 75 Prozent an, sich die Einführung eines neuen höherqualifizierten Berufes als Bindeglied zwischen Arzt und MFA gut vorstellen zu können. Zum derzeitigen Zeitpunkt wurden insbesondere administrative Aufgaben und standardisierte diagnostische und therapeutische Aufgaben vom Arzt an die MFA übertragen, wohingegen beratende Aufgaben und Schulungen hauptsächlich durch den Arzt durchgeführt werden. In erster Linie sahen die hausärztlich versorgten Patienten das größte Potential für eine Erweiterung des Aufgabenbereiches im Bereich beratende Aufgaben und Schulungen. Eine skeptische Haltung gegenüber der Delegation ärztlicher Aufgaben an die MFAs war dabei mit einem höherem Alter, einer schlechten Lebensqualität, einem guten Gesundheitszustand, dem Vorliegen einer chronischen Erkrankung sowie einer langen Behandlungsdauer verbunden. Beim Bindungsverhalten wurde die Delegation von ärztlichen Aufgaben an die MFAs durch Teilnehmer mit einer unsicher ängstlichen Bindung besser bewertet.