Die normative Kraft des Faktischen : eine neo-institutionalistische Analyse zur Umsetzung von Strategien in der Polizei

Mit Blick auf Strategien innerhalb der Polizei stellt man fest, dass das Augenmerk auf die strategische Planung, d. h. auf die Integration von betriebswirtschaftlichen Managementinstrumenten in die formale Organisation, gelegt wird. Es finden sich vorwiegend ökonomische Überlegungen in der strategischen Planung, was sich durch die Orientierung auf Ressourcen und den Output äußert. Überlegungen über die Einbettung von Organisationen in die Gesellschaft finden kaum Niederschlag bei der Steuerung von Polizeibehörden. Dies soll nicht bedeuten, dass Autoren in der Forschungsliteratur nicht über gesellschaftliche Prozesse reflektieren. Auch wenn gesellschaftliche Probleme Auslöser von bestimmten Arbeiten sind, werden organisationsinterne Abläufe oder Probleme bei der Polizei selten mit Blick auf gesellschaftliche Prozesse untersucht. Was Umsetzungshemmnisse bzw. Gelingensbedingungen für Strategien in der Polizei sind bzw. welche Ursachen für das (Nicht-)Umsetzen von Strategien verantwortlich sein könnten, bleibt offen. Das Wissen über diese Aspekte und ein Verständnis dafür wären aber insbesondere für das Management einzelner Behörden von Interesse, damit eine Strategie, welche auf einer fundierten Analyse beruht, auch tatsächlich in der Praxis umgesetzt wird. Für die Umsetzung von Strategien ist es erforderlich, dass die Mitglieder einer Organisation das Bestreben zur Umsetzung haben. Dieses Bestreben könnte sich in Form von bewussten Wissensbeständen, aber auch in Form von kognitiven, d. h. nicht hinterfragten, Institutionen widerspiegeln. Im Rahmen dieser Studie (qualitative und quantitative Erhebung) soll der Frage nachgegangen werden, welche kognitiven Prozesse Institutionen ihren handlungsleitenden Charakter in der polizeilichen Praxis geben und welche Auswirkungen diese auf die in Vorschriften niedergelegte langfristige strategische Ausrichtung der Polizei haben.

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