In der omnivoren Ernährung werden oftmals geringe Mengen an Ballaststoffen, Vitamin D, Ca, I und Se verzehrt. In der vegetarischen und veganen Ernährung sind es Proteine, LC n3-PUFA, Vitamin B12 und D, Ca, Fe, Zn, I und Se. Mikroalgen (MA) könnten als Quelle dieser kritischen Nährstoffe dienen. Die Nährstoffanalysen von 30 MA zeigen eine große Diversität der Makro- und Mikronährstoffe. Kommerziell erhältliche MA-Pulver sind reich an Proteinen, Zn, Ca und I. Wenig erforschte MA weisen höhere Gehalte an Fett, ALA, EPA, Fe, Se, Cd und Pb auf. Chromista MA reichern größere Mengen EPA im Vergleich zu Plantae an. MA in der Wachstumsphase akkumulieren mehr Mg, Mn, Fe und Zn, in der Stationären Phase hingegen mehr Ni, Mo und I. Der Verzehr nachstehender MA kann das Verzehrdefizit der omnivoren Ernährung decken: • Vitamin D 1,4 g Chlorella pyrenoidosa (CP) II • Ca 3,3 g Arthrospira platensis (AP) III • I 3,6 g Chrysotila carterae (CC) • Se 16 g Microchloropsis salina (MS) • Fe (♀) 3,2 g Myrmecia bisecta (MB) Der Verzehr nachstehender MA kann das Verzehrdefizit der vegetarischen und veganen Ernährung decken: • Protein 22 g AP IV • LC n3-PUFA 7,3 g MS, Wachstumsphase • Vitamin B12 0,6 g CP, Literaturdaten • Vitamin D 2,1 g CP II • Ca 3,8 g AP III • Zn 8,4 g AP II • I 11 g CC • Se 34 g MS • Fe (♀) 4,0 g MB In der NovAL-Interventionsstudie wurden die Plasmakonz. von EPA, n3-PUFA und n6/3-PUFA-Verhältnis nach 14-tägigem täglichen MS-Konsum erhöht. Der CP-Verzehr führte zur Zunahme der Vitamin B12 und D-Plasmakonz. Die Bioverfügbarkeit von Fe und Se ist möglicherweisen durch die ballaststoffreiche Hintergrunddiät und MA verringert. Die Gesamt-, LDL- und nicht-HDL-Cholesterin-Konz. im Plasma der CP-Gruppe wurde verbessert. Der Verzehr von MA kann zur Deckung kritischer Nährstoffe beitragen und Indikatoren für kardiovaskuläre Erkrankungen verbessern. Die Anreicherung von Schwermetallen und Purinen birgt jedoch ein potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit.