Untersucht wurde die Herstellung von mit CNT (Graphennanotubes) und GNF (Glasnanofasern) versetzte zahnärztliche Adhäsive, deren Ausbildung von GNF-/CNT-Polymertags und deren Verbund am Dentin. Ziel war es, durch die Aushärtungsschrumpfung mechanisch verhakende und stabilisierende CNT-/GNF-Tags zu erzeugen und den Haftverbund am Zahn zu verstärken. Zwei verschiedene zahnärztliche Monomere/Adhäsive kamen zum Einsatz, Universal Bond (Firma DE Healthcare Products) und Futurabond M (Firma Voco GmbH). Verwendung fanden zudem CNT (Länge von 1 - 3 µm, Durchmesser 10 - 30 nm, Firma Iolitec GmbH) und GNF (undefinierter Länge, Durchmesser 0,2 - 1,0 µm, Firma Lauscha Fiber GmbH). Nach dem Kürzen der GNF auf 1 - 50 µm konnte eine Aceton-GNF-Lösung clusterfrei, transluzent und homogen mit den jeweiligen Adhäsiven dispergiert werden. Aufgrund der deutlichen schwarzen Färbung der CNT im Adhäsiv wurde auf weitere Versuche mit CNT verzichtet - da dies nicht zuletzt ästhetisch problematisch wäre. Die mit GNF-Adhäsiv und Prüfkörper bestückten Rinderzähne, wurden nach dem Auflösen der Biomasse durch Salzsäure der Betrachtung unter dem REM zugeführt. Zahlreiche, im Kern durch GNF stabilisierte GNF-Polymertags, die sich in den Dentinkanälchen multidirektional bis zu ca. 70 µm ausgebildet hatten, wurden dokumentiert. Es wurden weitere Rinderzähne mit GNF-Adhäsiv und Komposit bestückt, anschließend in Epoxidharz eingebettet, quer beschliffen, goldbedampft und die auffindbaren Tags im Querschnitt einer energiedispersiven Röntgen-Elementenbestimmung (EDX) zugeführt. In den Dentinkanälchen konnten dabei Siliziumspuren und damit GNF-Tags durch die EDX-Analyse nachgewiesen werden. Offen blieben die Fragen der qualitativen und quantitativen Ausbildung dieser und ob dadurch der Haftverbund die Retentionskraft adhäsiver zahnärztlicher Versorgung signifikant verbessern kann. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass GNF-Adhäsive zu einer Verstärkung der mechanischen Haftwirkung führen.
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