Untersuchungen zum Verteilungsmuster von Kalksalzgehalt und Fettmarkgehalt im Os sacrum mittels quantitativer CT- und MRT-Analyse unter Berücksichtigung der Knochendichte

Bei zwei Drittel der Fragilitätsfrakturen des Beckens ist das Sakrum betroffen. Um ein besseres Verständnis für die Entstehung der typischen Frakturverläufe längs in den Alae und quer in den Corpora zu erlangen, wurden die zonalen Unterschiede des Kalksalzgehalts und des Fettmarkgehalts bei knochengesunden und osteoporotischen Becken untersucht. Darüberhinaus erfolgte ein Seitenvergleich bei unilateral frakturierten Sakren. Es wurden CT- und MRT-Datensätze von 32 Patienten ausgewertet. Die Quantifizierung des Kalksalzgehalts entlang der transakralen Korridore S1 bis S3 erfolgte durch Messung der Hounsfield-Units (HU) in der CT, während der Fettmarkgehalt mittels mDIXON quant Sequenz in der MRT bestimmt wurde. Die Studienpopulation (n=32) wurde in verschiedene Gruppen eingeteilt: Patienten mit intakten Becken mit (PaInO, n=8) und ohne Osteoporose (PaInNo, n=14), basierend auf der Messung der HU in LWK 5 mit einem Grenzwert von 100 HU für Osteoporose. Eine dritte Gruppe bildeten Patienten mit unilateralen Sakrumfrakturen (PaFrO, n=10). Bei Knochengesunden zeigt sich eine seitensymmetrische Verteilung des Kalksalzgehalts mit zentroalarer und kraniokaudaler Reduktion. Der Fettmarkgehalt verhält sich dazu reziprok. Osteoporotische Becken weisen eine erhebliche Strukturrarefizierung und einen höheren Fettgehalt auf, insbesondere in den Alae. Diese bilden somit einen prädiktiven Bereich für das Auftreten der typischen Längsfrakturen. In den Corpora von S2 und S3 ist die Dichte nochmal deutlich reduziert, wodurch die Querfrakturen sub-S1 erklärt warden können. Im Seitenvergleich weist die frakturierte Seite einen höheren Kalksalzgehalt auf durch Impaktation im Rahmen lateraler Kompression und einen geringeren Fettmarkgehalt aufgrund der Verdrängung durch das Frakturhämatom. Die Studie leistet einen wertvollen Beitrag beim Verständnis der Entstehung der typischen Frakturverläufe und erleichtert die präoperative Planung hinsichtlich der Auswahl des Osteosynthes.

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