Mit der Standortskartierung der neuen Bundesländer wird dem jeweiligen Bewirtschafter einer Fläche eine Hilfestellung an die Hand gegeben, um die Leistungsfähigkeit eines Standortes einzuschätzen. Teilweise kann es hierbei jedoch zu abweichenden Bewertungen bezüglich der Nährkrafteigenschaften eines Standortes kommen, begründet mit der Wüchsigkeit des aufstockenden Bestandes und der vorgefundenen Vegetation. Dem Ziel der Arbeit ausgewählte Standorte des Reviers Jerchel auf ihre standörtlichen Wachstumsfaktoren hin zu untersuchen, wird mit neu angelegten Bodengruben zur Ausweisung der entsprechenden Feinbodenformen, Vegetationsaufnahmen, der Erfassung ertragskundlicher Daten und der Auswertung übergeordneter klimatischer Daten begegnet. Die Methodik orientiert sich hierbei an den Vorgaben der SEA 95, der Standortserkundungsanleitung der neuen Bundesländer. Nachdem die Ergebnisse zunächst flächenbezogen in eine Gesamteinordnung gebracht werden, so dass insbesondere je eine individuelle Empfehlung bezüglich der weiteren Bewirtschaftung des Standortes ausgegeben werden kann, folgt eine Auswertung über die offensichtlich allgemein gültigen Abweichungen gegenüber der ursprünglichen Standortskartierung. So lässt sich insgesamt für die fünf untersuchten Standorte festhalten, dass während der Ursprungskartierung zwar nur an drei Standorten tatsächlich eine falsche Feinbodenform und/oder Nährkraftstufe ausgewiesen wurde, jedoch individuell für die anderen Zwei zumindest plausible Erklärungen für Abweichungen zu Vegetationsmerkmalen und besseren Bonitäten aufgezeigt werden können. Die individuellen Eindrücke der Bestände sind insofern immer in Ergänzung zur jeweiligen Kartierung zu sehen, um eine umfassende, der jeweiligen Teilfläche gerecht werdende Entscheidung für die weitere Bewirtschaftung treffen zu können.