Volumenänderung der mimischen Muskulatur in Magnetresonanztomografie-Aufnahmen bei Patienten mit Fazialisparese unter transkutaner Elektrostimulation

In der Beobachtungsstudie wurde die Volumenänderung mimischer Muskulatur nach kompletter unilateraler peripherer Fazialisparese in MRT- Aufnahmen ermittelt und der Effekt von Elektrostimulation und Reinnervation auf das Muskelvolumen evaluiert. Dafür wurden von vier weiblichen und einem männlichen Patienten im Alter von 28 bis 59 Jahren mit kompletter peripherer Fazialisparese, vier bis sieben MRT-Datensätze in einem Zeitraum von sieben bis 15 Monaten zwischen erster und letzter MRT-Aufnahme erhoben. Die Patienten führten in dieser Zeit zweimal täglich dreimal fünf Minuten Elektrostimulation im Heimtraining durch. Mithilfe einer Bildbearbeitungssoftware wurden bestimmte Muskeln beider Gesichtshälften aus den MRT-Datensätzen segmentiert und die Veränderungen der Muskelvolumina über die Zeit ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass die paretisch induzierte Atrophie der mimischen Muskulatur durch eine Elektrostimulation nicht verhindert werden kann. Ein einheitliches Muster der Volumenänderung durch die Elektrostimulation bei den fünf Patienten konnte nicht erkannt werden. Die Verläufe der Muskelvolumina über den Beobachtungszeitraum der fünf Patienten variierten deutlich. Es wurde gezeigt, dass erst mit Reinnervation die Muskelvolumina größer bzw. die Seitenunterschiede kleiner wurden. Es wurde eine historische Kontrollgruppe zum Vergleich herangezogen. Es konnte eine Atrophierate ohne den Einfluss einer Reinnervation und Elektrostimulation von -1,1 bzw. -3 % berechnet und ein statistisch signifikanter Unterschied im Vergleich zu den Patienten dieser Studie gezeigt werden. Somit konnte in dieser Arbeit dargestellt werden, dass Volumenänderungen der mimischen Muskulatur in MRT-Aufnahmen detektierbar sind und es einen positiven Effekt der Elektrostimulation und der Reinnervation auf das Volumen der segmentierten Muskeln gibt.

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