Bringt das adaptive Positionierungssystem (ADAPT) der Firma Stryker bei der Implantation eines Gammanagels Vorteile gegenüber der konventionellen Technik : ein Laborversuch an Kunstknochen

Proximale Femurfrakturen zählen zu den häufigsten Frakturen älterer Menschen und es ist davon auszugehen, dass ihre suffiziente Versorgung aufgrund des demografischen Wandels weiter an Relevanz gewinnen wird. Dem allgemeinen Trend folgend, computergestützte Verfahren in der Chirurgie zu etablieren, entwickelte die Firma Stryker® für die Implantation von Gamma-III-Nägeln ein adaptives Positionierungssystem (ADAPT). Die vorliegende Arbeit ist der Frage gewidmet, ob sich durch dessen Einsatz Vorteile gegenüber der konventionellen Operationstechnik ergeben. Hierfür wurden Modellversuche an vierzig Kunststofffemora durchgeführt. Jeder Versuch wurde in zwei Teile aufgegliedert. Im ersten Versuchsteil erfolgte die Implantation von Standardnägeln, im zweiten wurde die distale Verriegelung an langen Gamma-III-Nägeln untersucht, wobei die jeweilige Operationsdauer, die Röntgenzeit sowie die Anzahl der Röntgenbilder und die benötigte Anzahl der Versuche pro Operationsschritt erfasst wurden. Ferner wurden im ersten Versuchsteil die Tip-Apex-Distanzen (TAD) und die Abweichungen der Schenkelhalsschrauben von der Idealposition dokumentiert und analysiert. Es wurden jeweils 20 Versuche konventionell und 20 Versuche unter Nutzung des ADAPT-Systems durchgeführt. Um zu untersuchen, inwieweit der Nutzen des ADAPT-Systems vom Erfahrungsgrad des operierenden Chirurgen abhängig ist, absolvierten ein unerfahrener und ein erfahrener Operateur jeweils zehn der konventionellen und der navigierten Versuche. Eine generelle Empfehlung zum Einsatz des Systems kann aktuell nicht ausgesprochen werden. Denn die meisten Verbesserungen ergeben sich durch die Verwendung eines mit ADAPT eingestellten Zielinstrumentariums und nicht durch den Einfluss des Systems an sich. Außerdem nimmt die Expertise des operierenden Chirurgen maßgeblich Einfluss auf den Nutzeffekt des ADAPT-Systems, sodass zum Teil konventionell, ohne Einsatz des Systems vergleichbar gute Resultate erzielt werden.

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