Im Zuge der globalen Energiewenden spielt Wasserstoff (H2) als flexibel einsetzbarer Energieträger eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung. Voraussetzung dafür ist, dass das Substitutionsgut für fossile Energieträger auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird. Deutschland kann auf Grund zu geringer erneuerbarer Kapazitäten grünen Wasserstoff nicht in ausreichenden Mengen produzieren und ist auf Importe aus dem Ausland, insbesondere aus dem globalen Süden, angewiesen. Südafrika verfügt über optimale Bedingungen zur grünen Stromproduktion und stellt sich als geeigneter Standort für Wasserstoffproduktionskerne dar. Durch die bestehende Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Südafrika soll die Wasserstoffwirtschaft und damit das H2-Upscaling gezielt gefördert werden. Die vorliegende Arbeit stützt sich dabei auf qualitative Methoden, um sich der Thematik zu nähern sowie die tangierten Theoriefelder zu beschreiben und ist somit durch die Analyse eines interdisziplinären Literaturkorpus geprägt. Gleichermaßen werden durch die Anwendung der Methode „Technologischer Innovationssysteme“ (TIS) die auf Wasserstoff bezogenen Strukturen und Gegebenheiten in Südafrika bewertet. Mit der TIS-Analyse können dabei die Entwicklungen in einem spezifischen Technologiefeld abgebildet und zugleich Informationen und Maßnahmen abgeleitet werden. Im Ergebnis zeigt sich, dass Südafrika grundsätzlich über gute Voraussetzungen für die Entwicklung von Wasserstoffproduktionskernen verfügt. Zum aktuellen Zeitpunkt befindet sich die Technologie im Übergang von der Entwicklungsphase hin zur Einführung in den Markt. Folglich konnten im Rahmen der TIS-Analyse sechs übergreifende Hemmnisse identifiziert werden, denen mit entsprechenden Empfehlungen im Rahmen der Energiepartnerschaft begegnet werden soll. Die Ergebnisse zeigen zusammenfassend zudem die Potenziale Südafrikas, zukünftig als entscheidender Akteur auf dem H2-Markt aufzutreten und gleichzeitig, wie wichtig bilaterale Kooperationen in einer schnelllebigen und von Krisen geprägten Welt sind.
In the course of the global energy transition, hydrogen (H2) plays a decisive role as a flexible energy carrier in the decarbonisation of sectors. The prerequisite for this is that the substitute for fossil fuels is produced based on renewable energies. Due to insufficient renewable capacities, Germany cannot produce green hydrogen in sufficient quantities and is dependent on imports from abroad, particularly from the Global South. South Africa has optimal conditions for green electricity production and is a suitable location for hydrogen production centres. The existing energy partnership between Germany and South Africa aims to specifically promote the hydrogen economy and thus H2 upscaling. The present work is based on qualitative methods to approach the topic and describe the relevant theoretical fields and is thus characterised by the analysis of an interdisciplinary body of literature. Similarly, the application of the "Technological Innovation Systems" (TIS) method will be used to assess the hydrogen-based structures and conditions in South Africa. With the TIS, developments in a specific technology field can be mapped and information and measures can be derived at the same time. The results show that South Africa is fundamentally well equipped for the development of hydrogen production cores. The technology is currently in the transition from the development phase to market introduction. As a result, the TIS analysis identified six overarching obstacles, which are to be addressed with corresponding recommendations as part of the energy partnership. In summary, the results also show South Africa's potential to act as a decisive player in the H2 market in the future and, at the same time, how important bilateral cooperation is in a fast-moving and crisis-prone world.