Transkutane Elektrostimulation der mimischen Muskulatur bei Patienten mit unilateraler peripherer Fazialisparese : klinische Studie zur Erfassung der optimalen Stimulationsparameter

Zur Verbesserung der Gesichtsmotilität und auch der Symmetrie bei Patienten mit peripherer Fazialisparese soll die transkutane Elektrostimulation etabliert und in dieser klinischen Studie die optimalen Rahmenbedingungen zur Anwendung gefunden werden. Zunächst wurden unterschiedliche Stimulationspunkte im Bereich des lateralen Mund- und Augenwinkels sowie im Bereich des Jochbogens zur Stimulation der mimischen Muskulatur untersucht. Es wurden die Referenzbereiche ermittelt, die sowohl die Stromamplituden von 1 mA bis 30 mA zu den Impulsbreiten von 0,1 ms bis 50 ms, effektiv stimulierte Muskelgruppen, als auch die zugehörige Beurteilung der Schmerzintensität mittels numerischer Rating-Skala (NRS) umfassten. Es wurden 30 Patienten mit akuter und chronischer postparalytischer unilateraler peripherer Fazialisparese und 30 gesunde Probanden in die Studie eingeschlossen. Es zeigten sich signifikante Unterschiede bezüglich der Toleranz und des muskulären Effektes bei den Elektrodenpositionen P1 bis P3, den Amplituden und den Phasendauern. Bei der Elektrodenposition P1 am lateralen Augenwinkel- sowie der Elektrodenposition P2 unterhalb des Jochbogens wurde die Stimulation von den Patienten als schmerzhafter empfunden als von den Probanden. Kürzere Impulsbreiten wurden weniger schmerzhaft als die längeren Impulsbreiten empfunden. Einige Muskelgruppen zeigten sich mit einer besseren Stimulierbarkeit durch transkutane Elektrostimulation insbesondere der Musculus orbicularis oculi und Musculus orbicularis im Vergleich zu anderen Muskelgruppen. Es zeigte sich eine gute Toleranz bei der Anwendung transkutaner Stimulation bei beiden Versuchsgruppen. Beim Vergleich der Patienten und der Probanden konnten bezüglich der Schmerzempfindung, als auch der zu tolerierenden Stromgrenzen Unterschiede festgestellt werden. Patienten wiesen eine höhere minimale Kontraktionsschwelle sowie eine höhere maximale Toleranzschwelle auf.

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