Influenza bei Adipositas : der Einfluss von Leptin auf eine Influenza A-Virus-Infektion im murinen Adipositasmodell

Jedes Jahr sind etwa drei bis fünf Millionen Menschen schwer von einer Influenza Virus (IV)-Infektion betroffen. Durch Antigenshifts des Influenza A Virus (IAV) kann es zu Pandemien kommen (Taubenberger et al. 2019). Bei der Pandemie im Jahr 2009 wiesen 25 % der hospitalisierten Fälle und über 85 % der Todesfälle einen Risikofaktor auf (Buda et al. 2010). Erstmals als Risikofaktor beschrieben wurde das Vorliegen einer Adipositas (Buda et al. 2010). Die kontinuierlich steigende Prävalenz von Adipositas in den letzten Jahrzehnten geht mit einer erhöhten Hospitalisierungsrate und Mortalität im Zusammenhang mit einer IAV-Infektion einher (Buda et al. 2010). Bei einer Adipositas werden proinflammatorischer Adipokine, wie das Leptin, vermehrt sezerniert (Moon et al. 2013). Aufgrund dieser Erkenntnisse wird in der vorliegenden Arbeit untersucht, inwiefern sich Leptin auf eine IAV-Infektion auswirkt. Zu diesem Zweck wurden Adipositasmodelle in vivo und in vitro etabliert. Adipositas induzierte in vivo den Leptin-Signalweg und die proinflammatorische Antwort sowohl im Fettgewebe als auch im Serum. Nach IAV Infektion zeigten sich eine erhöhte Morbidität und eine erhöhte, verspätete Mortalität. Bei den adipösen Mäuse kam es im Gegensatz zu den normalgewichtigen Mäusen zu keiner IL-6-Induktion in der Lunge, aber in der Trachea, vermutlich durch die bei Adipositas vorliegende chronische, systemische Inflammation (Karlsson und Beck 2010). Ebenso zeigten sich im Serum der adipösen Mäuse nach IAV-Infektion erhöhte CXC-Chemokin-Ligand 10 (CXCL10)- und CXCL1 Konzentrationen. In vitro war während einer IAV (H1N1)-Infektion neben der langen Isoform ebenfalls die kurze Isoform des Leptin-Rezeptors an der Signaltransduktion beteiligt (Fei et al. 1997). Eine Vorstimulation mit Leptin hatte bei einer IAV (H3N2)-Infektionen keinen Einfluss auf die IL-6-Expression, ebenso wenig wie auf den Virustiter. Hier war vermutlich der zu kurze Infektionszeitraum ursächlich (Lam et al. 2010).

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