Es gibt kaum flächendeckende, epidemiologische Studien zu stationären Behandlungen von Kopf-Hals-Tumoren (KHT). Um diese Lücke zu schließen, wurde die bundesweite Diagnosis-Related-Groups (DRG) -Statistik der Jahre 2005 bis 2018 ausgewertet. Hierbei wurde der Fokus auf Unterschiede zwischen Tumor-Subtypen, Altersgruppen, Geschlechtern und Regionen gelegt. Nahezu alle Fälle von KHT (ausgenommen Schilddrüsenkarzinome) wurden einbezogen. Verwendet wurden hierfür ICD-Codes, welche Kopf-Hals-Tumoren verschlüsseln. Diese wurden verknüpft mit OPS-Codes, welche häufige Behandlungen an KHT verschlüsseln. Daraufhin wurde die Analyse verfeinert nach Geschlecht, Alter und Wohnort der Patienten. Außerdem wurde eine tiefergehende Analyse nach OPS-Untergruppen durchgeführt. Ferner wurde die Krankenhaussterblichkeit von KHT-Patienten bestimmt, hierfür wurden Fälle mit einem Todesfall als Entlassungsgrund einbezogen. Die Behandlungsraten wurden pro 100.000 Bundesbürger berechnet. Für die Krankenhaussterblichkeit wurde die Zahl der Todesfälle durch die Gesamtzahl der Fälle ohne Todesfall als Entlassungsgrund geteilt. Die Veränderungen über die Zeit wurden anhand negativer binomialer Regression untersucht. Insgesamt wurden für ganz Deutschland 1.226.357 Fälle untersucht (217.859 Biopsien, 378.151 Operationen, 152.207 Neck Dissections, 237.728 Strahlentherapien, 240.911 Chemotherapien). Die Behandlungsraten veränderten sich für fast alle Tumor-Subtypen und Therapieformen. Hierbei traten relevante Unterschiede zwischen den Altersgruppen, Geschlechtern und Regionen auf. Auch die stationäre Sterblichkeit offenbarte Differenzen zwischen Altersgruppen und Geschlechtern sowie zwischen Tumor-Subtypen und Behandlungsformen. Es bedarf weiteren Studien, welche Komorbiditäten und Tumorstadien in die Analysen einbeziehen, um diese Unterschiede zu verstehen.