Fidesz, liberal democracy and the fundamental law in Hungary

Affiliation
Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena, Jena, Germany
Gomez, Gabriel;
GND
124842151
Affiliation
Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena, Jena, Germany
Leunig, Sven

Nach ihren Erdrutschsiegen bei den Wahlen von 2010, 2014 und 2018 hat Fidesz zahlreiche institutionelle Veränderungen im ungarischen politischen System eingeleitet. Die akademische Forschung hat den illiberalen und antidemokratischen Charakter dieser Reformen betont, hinter denen die populistische Ideologie der Partei weithin als die zugrundeliegende Kraft angesehen wurde. Die vorliegende Studie analysiert die wichtigste Reform, die Fidesz durchgeführt hat: die Verabschiedung der neuen Verfassung („Grundgesetz“) im Jahr 2012. Wir prüfen, ob die Änderungen der Verfassung im Vergleich zu ihrer Vorgängerin als Verstoß gegen liberale demokratische Grundsätze angesehen werden kann, und, wenn dies der Fall ist, ob eine Verbindung zwischen diesen neuen Bestimmungen und dem populistischen Charakter der Fidesz besteht. Wir stellten fest, dass einige der am meisten kritisierten Bestimmungen der neu verabschiedeten Verfassung nicht als Verstöße gegen liberale demokratische Prinzipien angesehen werden können, während andere Änderungen eindeutig Angriffe auf die Grundlagen der ungarischen Demokratie darstellen, die hauptsächlich die Gewaltenteilung und die Bürgerrechte von Minderheiten betreffen. Diese Ergebnisse stehen weitgehend im Einklang mit Forschungsergebnissen zu den Auswirkungen populistischer Regierungen auf demokratische Strukturen.

After its landslide victories of 2010, 2014 and 2018, Fidesz has introduced numerous institutional changes in the Hungarian political system. The academic research has emphasized the illiberal and antidemocratic character of these reforms, and the populist ideology of the party has been widely considered as the underlying force behind them. This study analyzes the most important reform that Fidesz has undertaken: the new Fundamental Law, enacted in 2012. We examine whether this change can be regarded as a violation of liberal democratic principles, and, if that is the case, whether it can be linked to the populist character of Fidesz. We found that some of the most criticized dispositions of the newly enacted constitution cannot be regarded as violations of liberal democratic principles, whereas other changes clearly constitute attacks to the foundations of Hungarian democracy, mainly affecting the separation of powers and the civil rights of minorities, These findings are largely consistent with the effects of populist governments on democracy as documented in the literature.

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