Was wurde eigentlich aus Prialt®? : Beobachtungsstudie über den Langzeiteinsatz von Ziconotid in der Behandlung chronischer Schmerzen

GND
1312679409
Affiliation
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Jena
Löschner, Denise;
GND
1236791819
Affiliation
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Jena
Dries, Rebecca;
GND
1150790857
Affiliation
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Jena
Kalff, Rolf;
GND
1049215524
Affiliation
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Jena
Walter, Jan;
GND
1312681039
Affiliation
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Jena
Reichart, Rupert

Hintergrund: Prialt® ist seit Februar 2005 von der europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen und ist neben Morphin das einzige Analgetikum, welches über die offizielle Marktzulassung in der intrathekalen Schmerztherapie verfügt. Da es nicht über Opioidrezeptoren wirkt, galt es zum Zeitpunkt der Markteinführung als nebenwirkungs- und risikoärmer in der Behandlung chronischer Schmerzen als Morphin. Trotzdem gilt es noch heute als Orphan Drug und Studien über den Langzeiteinsatz und hierunter aufgetretene Nebenwirkungen sind rar. Fragestellung Welchen Stellenwert nimmt Prialt® verglichen mit anderen intrathekal verabreichten Analgetika ein? Wie wirken sich die Startdosis und die Geschwindigkeit der Aufdosierung auf die schmerzlindernde Wirkung und das Auftreten von Nebenwirkungen in der Langzeittherapie aus? Material und Methoden Zum einen wurden anhand von Arztbriefen retrospektiv alle Patienten erfasst, die zwischen Februar 2005 und dem Ende des Beobachtungszeitraums im Oktober 2018 Ziconotid in Monotherapie in der Neurochirurgie des Universitätsklinikums Jena erhielten. Zum anderen wurden diese Patienten anhand eines erstellten Fragebogens hinsichtlich ihrer Erfahrung mit Ziconotid befragt. Ergebnisse Bei allen zwölf in die Studie eingeschlossenen Teilnehmern kam es zu mindestens einer Arzneimittelnebenwirkung. Am häufigsten wurde über Vergesslichkeit und Sensibilitätsstörungen mit jeweils 25 % berichtet. Ein Drittel der Patienten musste die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen beenden. Die mittlere Initialdosis betrug 1,98 µg/Tag. Diskussion Trotz leitliniengerechter Behandlung hat sich Ziconotid am Universitätsklinikum Jena nicht gegen Morphin und andere Opioidanalgetika in der intrathekalen Schmerztherapie durchgesetzt. Die Gründe hierfür sind vielfältig, wobei die enge therapeutische Breite, das häufige Auftreten von Nebenwirkungen und die schwierige therapeutische Handhabung, vor allem im ambulanten Setting, von besonderer Bedeutung sind.

Cite

Citation style:
Could not load citation form.

Rights

License Holder: © The Author(s) 2021

Use and reproduction: