Bei Cholestase kommt es zum Umbau des canaliculären Hepatozytenpols, mit Verlust des Bürstensaumes, Transporter-Internalisierung und Reorganisation des Aktinzytoskelettes. Die ERM-Proteine Ezrin, Radixin und Moesin verankern Proteine, wie das Multidrug Resistance-associated Protein 2 (MRP2) in Membranen. Über ihre N- und C-terminalen Domänen binden sie dafür Membranproteine und das Aktinzytoskelett. Zur Aktivierung werden ERM-Proteine an einem konservierten Threonin phosphoryliert. In Hepatozyten stabilisiert aktiviertes Radixin MRP2 an der canaliculären Membran. Bei obstruktiver Cholestase wird Ezrin in Hepatozyten aktiviert und internalisiert MRP2. Ziel dieser Arbeit ist es, die kontrovers diskutierte Funktion von Ezrin in Hepatozyten zu klären. Es wurde ein Hepatozyten-spezifischer Ezrin Knock-out (Ezrcko/cko) gezüchtet und mittels einer Gallengangsligatur eine Cholestase induziert. Bei Ezrcko/cko -Mäuse konnten keine Veränderungen am hepatozytären Bürstensaum beobachtet werden. Cholestase führte nicht zu der Ausprägung eines Ezrcko/cko spezifischen Phänotyps. Die Arbeit zeigt, dass Ezrin keine Funktion in Hepatozyten hat. Bei Cholestase kommt es zu einer Aktivierung des Ras homolog family member A (RhoA), welche die Reorganisation des submembranösen Aktinzytoskelettes vermittelt. ERM-Proteine sind in der Lage RhoA zu aktivieren. In dieser Arbeit wurden Bedingungen identifiziert, welche die Aktivierung von RhoA durch ERM-Proteine beeinflussen. Hierfür wurden Ezrin und Radixin sowie Mutanten dieser Proteine in HeLa-Zellen überexprimiert und die RhoA-Aktivität mittels RhoA-GTP-Pulldown gemessen. Die Überexpression von Ezrin und Radixin aktivierte RhoA. Die Mutanten, welche die aktivierende Phosphorylierung imitieren, führten zu der stärksten RhoA-Aktivierung. Mutationen in der Aktin-bindenden Domäne reduzierten die RhoA-Aktivität. Die Ergebnisse zeigen, dass die ERM-Proteine RhoA vorwiegend in ihrer linearisierten und Aktin-gebundenen Form aktivieren.