Klimatische Veränderungen erfordern Anpassungen. Dies gilt auch für das Waldökosystem, welches durch zunehmende Extremwetterlagen in Deutschland und Mitteleuropa verstärkt belastet wird. Die durch abiotische und biotische Faktoren verursachten Schadflächen haben sowohl ökologische als auch betriebswirtschaftliche Auswirkungen. Ebenso werden Liquidität und Bestandesvermögen negativ beeinträchtigt, wodurch die Frage nach einer monetär-sinnhaften Handlungsmöglichkeit entsteht. Aus Sukzession entstandene Vorwälder bieten eine Möglichkeit, Freiflächen wiederbewalden zu lassen, ohne eine künstliche Verjüngung integrieren zu müssen. Dadurch entfallen eine Anfangsinvestition und somit auch eine finanzielle Verpflichtung des Forstbetriebes. Für eine erfolgreiche Produktionszeit wird allerdings eine spezielle waldbauliche Behandlung notwendig, da vorwald-prägende Pionierbaumarten andere Wachstumsrhythmen aufweisen als Klimax-Baumarten. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher kalkulatorischer Zinssätze und innerbetrieblichen Zielsetzungen können diszipliniert bewirtschaftete Vorwälder Annuitäten erzielen, die über jenen der Buchen- und Eichenwirtschaft liegen. Sie stellen somit eine Alternative zur klassischen Bepflanzung einer Freifläche dar, sofern sich entsprechende Samenbäume in der weiteren Umgebung befinden.