Somatostatin- und CXCR4-Chemokinrezeptor-Expression in Schilddrüsenkarzinomen verschiedener Entitäten

Das Schilddrüsenkarzinom ist das häufigste Malignom des endokrinen Systems und lässt sich histologisch in vier wesentliche Typen unterteilen: das papilläre, das follikuläre, das medulläre und das anaplastische Karzinom, wobei das papilläre Schilddrüsenkarzinom am häufigsten auftritt. Die Ursachen für die Entstehung eines Schilddrüsenkarzinoms sind immer noch nicht vollständig geklärt. Neben dem Alter, dem Geschlecht und angeborenen Syndromen, wie der Multiplen Endokrinen Neoplasie (MEN) Typ II kommt vor allem einer radioaktiven Exposition im Kindesalter eine große Bedeutung zu. Während die papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinome operativ oder mittels Radiojodtherapie in der Regel erfolgreich behandelt werden können, zeigen Patienten mit einem medullären oder anaplastischen Karzinom meist einen ungünstigen Krankheitsverlauf. Daher ist insbesondere bei diesen beiden Entitäten die Suche nach neuen Diagnostik- und Therapieoptionen von großer Bedeutung. Solche neuen therapeutischen Zielstrukturen für Schilddrüsenkarzinome könnten die Somatostatinrezeptoren (SSTR) darstellen, von denen eine Überexpression in zahlreichen Tumoren, wie Hypophysenadenomen und neuroendokrinen Neoplasien, bekannt ist. Hier bilden sie die molekulare Basis für die Diagnostik mittels SSTR-Szintigraphie oder -PET/CT, für eine Therapie mit langwirksamen Somatostatin-Analoga, wie Octreotid, Lanreotid oder Pasireotid, oder für eine Peptid-Radio-Rezeptortherapie (PRRT). Eine weitere, mögliche Zielstruktur stellt der Chemokinrezeptor CXCR4 dar, welcher vor allem von hochmalignen Tumoren wie Bronchialkarzinomen oder Lymphomen exprimiert wird. Auch hier existieren bereits Substanzen, die für die Diagnostik oder Therapie eingesetzt werden könnten.

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