Helle Funken in schwarzer Nacht : Ein kollektives Erinnerungsprotokoll über humanitäres Handeln am Ende des 2. Weltkrieges

Zusammenfassung
Die im Buch geschilderten Verhaltens- und Handlungsweisen der jungen Diakonieschwester Ruth Schwarz, des berühmten Chirurgen Prof. August Bier und der sowjetischen Militärärztin Prof. Valentina Gorinewskaja sowie der Delegierten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Giorgio Devecchi und Dr. Emil Bösch, stehen stellvertretend für das Handeln weiterer, namentlich genannter und nicht genannter Personen (amerikanische und sowjetische Soldaten, Deutsche und Schweizer), die in der grausamen Endkriegsphase (die „schwarze Nacht“) in den „Anderen“ ihre „Nächsten“ sahen und ihnen selbstlos, uneigennützig und aufopfernd halfen (die „hellen Funken“). Beschrieben werden die dramatischen Ereignisse vor, während und nach der Evakuierung Tausender von Schwerverwundeten, Kranken und Flüchtlingen aus den Lazaretten und Ausweichkrankenhäu-sern von Beelitz-Heilstätten nach Lindau (Anhalt) und damit ganz in die Nähe des amerikanischen Brückenkopfes Barby/Walternienburg östlich der Elbe.
Die Inhalte des Buches basieren auf der Auswertung und Zusammenführung bisher unbekannter, nicht verwendeter sowie nur vereinzelt veröffentlichter Dokumente aus deutschen, sowjetischen, amerikanischen und Schweizer Archiven und Publikationen. Die Einzelberichte sind wie Mosaiksteine zu einem Gesamtbild der Geschichte der letzten Wochen und Tage des 2. Weltkrieges und der Wochen nach Kriegsende im Raum zwischen Berlin/Potsdam, Magdeburg, Dessau und Wittenberg, dem Operationsgebiet der „Armee Wenck“ (deutsche 12. Armee), zusammengefügt worden.
Über die Beschreibung der historischen Ereignisse und der mit ihnen verknüpften Einzelschicksale hinaus wird ergänzend allgemeineren Fragen nachgegangen: Warum helfen Menschen unter Einsatz ihres Lebens anderen Menschen? Was ist altruistisches Verhalten? Gehörte General Wenck zu den „hellen Funken“? War die Kritik an der Untätigkeit des IKRK bezüglich einer möglichen Rettung von KZ-Häftlingen berechtigt? Warum kämpfte die Wehrmacht bis zum vollständigen Untergang? Welche Ursachen waren für das Verhalten der sowjetischen Soldaten gegenüber den Deutschen verantwortlich? Diese Fragen ergaben sich zwangsläufig aus dem starken Kontrast zwischen dem Handeln derjenigen Personen, die Barmherzigkeit und Menschenliebe in sich bewahrt hatten und dem Verhalten der angesichts der Unmenschlichkeit des NS-Regimes und der Grausamkeit des Kriegsgeschehens zumeist wegschauenden und in ihrer Ichbezogenheit ausharrenden „Anderen“.

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