Periprothetische Infektionen nach Implantation einer Hüft- und Kniegelenksendoprothese werden in frühe und späte Infektionen unterteilt. Frühe PPI werden als das Auftreten einer Infektion innerhalb von 6 Wochen nach der primären Operation definiert. Ziel der Therapie bei frühen PPI ist, die Prothese unter Verwendung von Spülung, Jet-Lavage oder lokaler Antibiotikatherapie zu erhalten. Bisher besteht jedoch noch keine Evidenz für den Einsatz dieser Verfahren. Ziel dieser Arbeit ist es, ihre Erfolgsraten zu bewerten. Dazu wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Eingeschlossen wurden nach 1990 veröffentlichte klinische Studien, die Erfolgs- oder Misserfolgsraten in der Behandlung früher PPI veröffentlichten. Mittels Metaanalyse und Scheffé-Test wurde untersucht, ob einzelne Behandlungskonzepte Vorteile bieten. Durch die systematische Literaturrecherche wurden 575 Patienten über 10 Studien hinweg identifiziert. Die Erfolgsraten waren je nach verwendetem Verfahren unterschiedlich: Die Spülung ohne Jet-Lavage zeigte einen Behandlungserfolg von 49,48%. Wurde jedoch eine Jet-Lavage eingesetzt, stieg die Erfolgsrate auf 78,26%. In 55% der Fälle wurden lokale Antibiotika erfolgreich eingesetzt. Die Analyse verglich die drei Interventionen, wobei sich kein signifikanter Unterschied in der Verwendung der drei Methoden zeigte. Selbst die Kombination lokaler Antibiotika mit einer Spülung bzw. Jet-Lavage führt nicht zu signifikant höheren Erfolgsraten. Die betrachteten Studien zeigten unterschiedliche Konzepte der Methodik sowie voneinander abweichende Ergebnisse. Da keine der Interventionen einen signifikanten Vorteil aufwies, lässt sich aus den bisher durchgeführten Studien keine evidenzbasierte Empfehlung abgegeben, ob die Verwendung einer Spülung, Jet-Lavage oder der Einsatz lokaler Antibiotika respektive deren Kombination einen Therapievorteil bei frühen PPI zeigen.