Ein akzessorisches chemosensorisches System beim Menschen : eine morphologische und histochemische Untersuchung

In der vorliegenden Arbeit wurde mit histologischen Verfahren die Schleimhaut des unteren Nasenganges bei postmortalen Geweben aus der Sammlung des Institutes für Anatomie und Material aus der Routineautopsie der Klinik für Pathologie des Helios Klinikums Erfurts genauer untersucht. Mit immunhistochemischen Methoden wurde die Lokalisation von OMP charakterisiert. Wir fanden im respiratorischen Epithel der Concha nasalis inferior regelmäßig einzelne oder kleine Gruppen von Zellen, die die Morphologie olfaktorischer Sinneszellen hatten und eine zytoplasmatische Immunreaktion für OMP zeigten. In der Lamina submucosa waren an diesen Stellen regelmäßig OMP-positive Axone zu beobachten. Die OMP-immunreaktiven Zellen waren unregelmäßg von zilientragenden und nichtzilientragenden Epithelzellen sowie von Becherzellen umgeben. OMP-positive Zellen waren in allen untersuchten Personen in ähnlicher anatomischer Lokalisation zu finden. Derartige Zellen zeigten sich vereinzelt auch in epithelialen Aussackungen und in den selten beobachteten (n=2) Epithelgängen, allerdings niemals in Form eines durchgängigen sensorischen Epithels. Weiterhin wurde mittels RT-PCR OMP-kodierende mRNA in Gewebehomogenisaten dieser Region nachgewiesen. Die Beobachtungen legen nahe, dass es auch beim Menschen akzessorische olfaktorische Sinneszellen außerhalb der Regio olfaktoria gibt. Inwieweit diese Zellen mit der bekannten Pheromonwirkung, die in umfangreichen Verhaltensstudien gezeigt werden konnten, zusammenhängen müssen weitere Untersuchungen z.B. bezüglich pheromonspezifischer Rezeptoren zeigen.

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