Die Relevanz eines Nachweises von Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) im unteren Respirationstrakt bei kritisch kranken Patienten wird in der Fachgesellschaft kontrovers diskutiert. Bisher ist nicht endgültig geklärt, ob es sich um eine harmlose endogene Reaktivierung und Freisetzung des Virus unter Immunsuppression handelt, oder um eine echte klinische Infektion, welche auf den weiteren Krankheitsverlauf deutlich Einfluss nehmen kann. Der Einsatz antiviraler Substanzen wie Aciclovir oder Ganciclovir ist daher bei diesem Krankheitsbild umstritten. Das primäre Ziel der Studie ist es, den Stellenwert einer antiviralen Therapie bei Nachweis von HSV-1 im unteren Respirationstrakt bei kritisch kranken Patienten auf der Intensivstation zu untersuchen. Daher wird das Outcome der Patienten mit antiviraler Therapie und derer ohne antivirale Therapie verglichen, um einen möglichen Überlebensvorteil zu eruieren.