Mit der Analyse der fetalen Herzfrequenz (fHR) ist es möglich den fetalen Zustand und die Entwicklung des autonomen Nervensystems (ANS) einzuschätzen. Die fHR lässt sich mit verschiedenen Methoden nicht-invasiv erfassen. Die Einschätzung der autonomen Regulation erfolgt hierbei mittels Herzfrequenzvariabilitätsanalyse (HRV-Analyse). Es wurde eine Vielzahl von Parametern entwickelt, die verschiedene Aspekte der Herzfrequenzvariabilität (HRV) beschreiben können. Das Magnetkardiogramm (MKG) kann die einzelnen Herzschläge genau erfassen und schnelle Änderungen der fHR darstellen. Als elektrophysiologische Methode stellt es den Goldstandard zur fetalen HRV-Analyse dar, ist jedoch weltweit wenig etabliert, methodisch sehr aufwändig und damit klinisch nicht praktikabel. Das Kardiotokogramm (CTG) ist die technisch einfachere, in der Klinik etablierte Methode, geht aber mit einer methodisch bedingten, geringeren zeitlichen Auflösung der Herzschlagreihe einher. In dieser Arbeit soll die Vergleichbarkeit der HRV-Analyse in MKG und CTG geprüft werden, um zu ermitteln welches Potential dem CTG bei der Einschätzung der fetalen autonomen Funktion zukommt. Erwartet werden eine bedingte Vergleichbarkeit und in Teilen direkte Übertragbarkeit, insbesondere in Bezug auf globale und sympathisch dominierte Parameter der HRV. Es wurden intraindividuell bei 80 Patientinnen am selben Schwangerschaftstag aufeinanderfolgend fetale MKG- und CTG-Aufzeichnungen durchgeführt. Zur Vergleichbarkeit wurde der fetale Aktivitätszustand anhand der graphischen Darstellung des Herzfrequenzverlaufes ermittelt. Die Herzschlagreihen wurden aufbereitet und die HRV-Analyse semi-automatisch durchgeführt. Hierbei wurde neben den Ergebnissen von MKG und CTG eine dritte Signalkategorie erstellt, indem die Herzzeitreihe des MKG technisch auf die zeitliche Auflösung des CTG reduziert wurde („downsampling“). ...