- Einleitung: Die akute Pankreatitis kann den schweren Verlauf einer nekrotisierenden Pankreatitis nehmen. Diese ist assoziiert mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Das Therapieregime der Walled-off Nekrosen änderte sich von operativen Eingriffen hin zu minimal-invasiven endoskopischen Verfahren.
- Ziele und Methodik: Ziel der Arbeit ist es, nach Analyse des eigenen Vorgehens bei der endoskopischen Therapie der WON einen effektiven Behandlungsalgorithmus zu erstellen. Es wurden retrospektiv Daten von 126 Patienten mit stattgehabter Nekrosektomie am SRH Wald-Klinikum Gera zwischen 2004 und 2019 ausgewertet.
- Ergebnisse: Die Kohorte von 126 Patienten bestand zu etwa zwei Dritteln aus männlichen Patienten. Die durchschnittliche stationäre Liegezeit betrug 44,5 Tage. Über die Hälfte der Patienten hatte eine mittelschwere oder schwere Verlaufsform der Pankreatitis. Außerdem wurde bei 52,4% der Patienten eine komplexe WON festgestellt. Eine Infektion der WON war bei 92,9% der Patienten nachweisbar. Die erste Intervention nach Symptombeginn wurde durchschnittlich nach 18 Tagen durchgeführt, in 53,2% der Fälle handelte es sich dabei um die Anlage perkutaner Drainagen. Die internen Drainagen wurden endosonografisch gelegt. Dabei wurden Doppelpigtail-Stents und ab 2011 LAMS (Axios-Stents) verwendet. Eine kombinierte perkutane und interne Drainage kam bei der Hälfte der Patienten zur Anwendung. Die endoskopische Nekrosektomie erfolgte median 33 Tage nach Symptombeginn. Bei 11,1% der Patienten erfolgte eine perkutane Nekrosektomie. Die klinische Erfolgsrate (Entlassung ohne Operation) betrug 82,5%. Die Komplikationsraten bezüglich Blutung und Perforation und die Operationspflichtigkeit lagen jeweils bei 9,5%. Die Mortalität betrug 8,7%.
- Diskussion: Die klinische Erfolgsrate, Komplikationsrate und Mortalität lagen im Bereich der in der Literatur beschriebenen Daten. Daher konnte das therapeutische Vorgehen in einem klinikinternen Behandlungsalgorithmus zusammengefasst werden.