- Hintergrund: Als eine der häufigsten Schwangerschaftserkrankungen ist der Gestationsdiabetes (GDM) trotz intensiver therapeutischer Bemühungen immer noch mit einem ungünstigeren geburtshilflichen und neonatalen Outcome assoziiert.
- Fragestellung: Das Ziel der Studie war es, die Stellung der C-Peptid- und Insulinwerte im Nabelschnurblut von Kindern von Müttern mit GDM in der Relation zwischen maternalem Stoffwechsel und ungünstigem neonatalem Outcome zu beurteilen.
- Methodik: Die prospektive Kohortenstudie analysierte die Daten von 229 Schwangeren mit GDM, die sich zwischen 2012 und 2016 im Kompetenzzentrum für Diabetes und Schwangerschaft des Universitätsklinikums Jena behandeln ließen. Ihnen wurde 2019 ein Vergleichskollektiv von 100 stoffwechselgesunden Müttern mit deren Neugeborenen gegenübergestellt. Es wurden maternale Risikofaktoren, Schwangerschaftskomplikationen, sowie neonatale Parameter und Komplikationen erhoben und statistisch ausgewertet.
- Ergebnisse: Die Kinder der GDM-Gruppe zeichneten sich durch signifikant höhere Insulin- und C-Peptidwerte aus als die der Vergleichsgruppe, C-Peptidwerte > 90. Perzentile traten häufiger auf. Höhere HbA1c-Werte bei Geburt und exzessive Gewichtszunahme der Mutter während der Schwangerschaft waren mit signifikant höheren C-Peptidwerten assoziiert, wobei einzig die Gewichtszunahme nach Adjustierung einen signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer kindlichen Hyperinsulinämie zeigte (OR 1,09, 95%-KI 1,02–1,71). Höhere C-Peptidwerte korrelierten positiv mit dem Geburtsgewicht absolut, der Perzentile des Geburtsgewichtes nach Voigt und dem Sectio-Risiko, sowie negativ mit den neonatalen Glukosekonzentrationen.
- Schlussfolgerung: Hohe Insulin- und C-Peptidwerte bei Neugeborenen sind mit einem ungünstigeren neonatalen Outcome assoziiert und Folge maternaler Hyperglykämie, sowie exzessiver Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, welche als therapeutische Targets zur Senkung der neonatalen Morbidität dienen sollten.