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Erkennbarkeit angeborener Herzfehler durch eine standardisierte Untersuchung des fetalen Herzens im ersten Trimenon

Feten mit Risiko für einen Herzfehler erhalten eine zeitaufwendige frühe fetale Echokardiographie im ersten Trimenon. Herzfehler treten jedoch bei der Mehrzahl aller Feten in einem niedrig Risikokollektiv auf. Ziel der Studie ist eine Standardisierung für die frühe kardiale Untersuchung die mehr Informationen als die alleinige Darstellung des Vierkammerblicks enthält, aber nicht so große Ressourcen bindet, wie eine ausführliche frühe fetale Echokardiographie. Untersucht wurde ob sich die 3 sonografischen Einstellungen 4 KB, LVOT und RVOT dazu eignen Feten mit Herzfehlern im ersten Trimenon zu erkennen. Einschluss fanden 1076 Schwangere mit 1183 Feten im Zeitraum 01.01.2013-31.12.2016 aus einer DEGUM Stufe III Praxis. Einschlusskriterien waren eine fetale Herzuntersuchung im ersten Trimenon und eine Echokardiographie ab der 18. SSW. Zudem erfolgte eine Analyse des Kollektivs bezüglich Risikofaktoren für Herzfehler sowie eine Einzelfallbeschreibung aller Feten mit schwerem/moderatem Herzfehler. Es wurden insgesamt 51 Fälle (Prävalenz 4,3 %) mit Herzfehlern gefunden. Darunter 21 Fälle (Prävalenz 1,8 %) mit schwerem/moderatem Herzfehler und 30 Fälle (Prävalenz 2,5 %) mit mildem Herzfehler. Die Kernaussage der Studie ist: Werden die 3 hier untersuchten kardialen Einstellungen im ersten Trimenon als unauffällig eingeschätzt, kann man einen schweren/moderaten Herzfehler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen. Eine Untersuchung im zweiten Trimenon ist jedoch unter anderem durch die mögliche Entwicklung eines Herzfehlers im Laufe der Schwangerschaft auch bei unauffälliger Untersuchung im ersten Trimenon unverzichtbar. Milde Herzfehler können nach den hier vorliegenden Daten durch eine frühe fetale Herzuntersuchung mittels der drei untersuchten Einstellungen nicht entdeckt werden. Zudem ist die Methode bei eingeschränkten Untersuchungsbedingungen begrenzt anwendbar. Es sollte hier eine erneute Herzuntersuchung im Verlauf erfolgen.

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