Eine Störung der endothelialen Barrierefunktion ist zentraler Pathomechanismus in der Entstehung von septischen Organdysfunktionen. Eine Schädigung des glomerulären Endothels trägt zu Nierenversagen in Sepsis bei. Sphingosin-1-Phosphat (S1P) wirkt wie auch AMPK stabilisierend auf das Endothel. Eine Interaktion beider im glomerulären Endothel wurde noch nicht dargestellt. FTY720 ist ein klinisch eingesetztes S1P-Analogon. Ziel dieser Promotionsarbeit war es in murinen glomerulären Endothelzellen (GEnC) zu untersuchen, ob der S1P-AMPK-Signaltransduktionsweg in einem In-vitro-Modell einer inflammatorischen Barrierestörung schützend auf die endotheliale Barriere wirkt. Dazu sollte zunächst das In-vitro-Modell etabliert werden, um dann die Wirkung von FTY720 auf dieses Modell zu evaluieren. Der S1P-AMPK Signaltransduktionsweg sollte erstmals in GEnC nachgewiesen werden. Zur Simulation einer Inflammation wurde ein inflammatorischer Stimulus (LPS+Cyt) aus LPS, TNF-α, IL-6, IL-1ß und IFN-γ verwendet. Veränderungen in der Endothelbarriere wurden durch elektrische Impedanzmessungen (ECIS) quantifiziert. Die AMPK-Aktivität nach S1P Stimulation wurde in den GEnC mittels Immunoblotting untersucht. LPS+Cyt führte zu einer signifikanten reversiblen Verminderung der Barrierefunktion. FTY720 zeigte keinen Effekt auf die endotheliale Barrierestörung. Es konnte keine S1P-AMPK Interaktion nachgewiesen werden. In dieser Arbeit wurde erfolgreich ein In-vitro-Inflammationsmodell des murinen glomerulären Endothels etabliert. Dieses könnte für weitere Testungen therapeutischer Strategien genutzt werden. FTY720 wird in vitro durch die GEnC möglicherweise nur unzureichend aktiviert oder zeigt eine reduzierte Wirkung auf das glomeruläre Endothel. Ein parallele Studie mit HMEC-1 zeigte eine frühe AMPK-Aktivierung nach S1P-Stimulation. Eine mögliche endothelzelltypspezifische Ausprägung des S1P-AMPK Signaltransduktionsweges sollte bei weiteren Untersuchungen beachtet werden.