Die pulmonale Hypertonie (PH) ist aufgrund einer heterogenen Klinik, einer raschen Krankheitsprogression und unzureichender Kausaltherapien mit einer schlechten Prognose assoziiert. Ätiologisch basiert die Erkrankung auf einer Trias aus Vasokonstriktion und Mikrothrombosierung pulmonaler Gefäßstrukturen sowie einer funktionellen und strukturellen Reorganisation der kardialen extrazellulären Matrix. Letztere beinhaltet neben zellarchitektonischen Veränderungen das Wiederauftreten fetaler Molekülvarianten zellulärer Adhäsionsproteine, welche unter physiologischen Bedingungen im adulten Organismus nicht mehr nachweisbar sind. In der vorliegenden Arbeit wurde die krankheitsassoziierte Reexpression der beiden fetalen Fibronektin-Varianten ED-A-Fn und ED-B-Fn im Rahmen der PH untersucht. Als Studienkollektiv dienten 80 Patienten mit PH unterschiedlicher ätiologischer Klassen, welche mit einem Kontrollkollektiv bestehend aus 40 Patienten mit anderweitig erhöhtem kardiovaskulärem Risiko verglichen wurden. Die Serummessung der ED-A- bzw. ED-B-Fn-Serumlevel erfolgte mittels ELISA; der ED-B-Fn-ELISA wurde hierbei neu etabliert. PH-Patienten wiesen im Vergleich zur Kontrollgruppe eine höhere Serumkonzentration von ED-A-Fn, nicht jedoch von ED-B-Fn auf. Eine signifikant erhöhte ED-A-Fn-Reexpression im Vergleich zu Kontrollen ließ sich nur für die durch primäres oder sekundäres kardiovaskuläres Remodelling bedingten PH-Formen (Klasse I-III) nachweisen, nicht jedoch für die CTEPH (Klasse IV), welche auf dem Boden chronischer Thrombembolien entsteht. Es konnte eine signifikante Korrelation der ED-A-Fn-Serumspiegel zu bereits etablierten Diagnose- und Prognosemarkern der PH, wie dem Herzinsuffizienzmarker BNP, dem echokardiografisch ermittelten systolischen pulmonalarteriellen Druck oder zur 6-Minuten-Gehstrecke nachgewiesen werden. ED-A-Fn konnte damit als potenzieller neuer Biomarker sowie als mögliches therapeutisches Target für gezielte PH-Therapien identifiziert werden.