Systematic investigations on the metabolism of drugs by microorganisms colonizing corpses

Nach dem Tod werden Leichen von der normalen mikrobiellen Flora aus der Umgebung der Leiche. Diese Besiedlung ist insofern von Bedeutung, als die am Verwesungsprozess organischer Materie beteiligten Enzyme von Mikroben auch zum Metabolismus und Abbau von Wirkstoffen beitragen, die in postmortalen Proben vorkommen, und so deren Konzentration oder Metabolitenmuster verändern können. Systematische Studien zu Veränderungen von Wirkstoffkonzentrationen und Metabolitenmustern durch Leichen besiedelnde Pilze liegen bislang nicht vor. Als Eukaryoten weisen Pilze jedoch Gemeinsamkeiten mit Säugetierzellen und folglich auch mit dem Stoffwechsel von Säugetieren auf. Entsprechend wurden in den hier vorgestellten Studien Pilze von menschlichem Postmortem-Material isoliert und morphologisch und molekulargenetisch identifiziert. Mit den isolierten Stämmen und dem als Positivkontrolle verwendeten Pilz Cunninghamella elegans (C. Elegans) wurden Untersuchungen zum in vitro Metabolismus von fünf Modellwirkstoffen - Amitriptylin (AT), Metoprolol (MET), Mirtazapin (MRT), Promethazin (PMT) and Zolpidem (ZOL) - durchgeführt. Alle isolierten Pilzstämme waren in der Lage die Modellwirkstoffe mehr oder weniger stark zu metabolisieren. Einige Pilze waren sowohl in der Lage, in vitro Metaboliten der Phase I bilden, die auch beim Menschen produziert werden, als auch pilzspezifische Metaboliten, die bei Säugetieren nicht beschrieben sind. Letztere könnten potentiell als Marker für eine entsprechende Pilzbesiedlung mit postmortalem Metabolismus dienen.

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