Die Begründung des Realen : Hegels „Logik“ im Kontext der Realitätsdebatte um 1800

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den kategorialen Begriffen von Realität und Wirklichkeit innerhalb der historischen Diskussionsstadien um 1800. Die Arbeit liefert dabei jenseits des Dualismus von Idealismus und Realismus eine Begründung des Realen innerhalb ihrer Vermittlung. Sie fragt danach, wie wir um diese Vermittlung wissen können, und erkundet anhand der hegelschen Wesenslogik in kritischer Absetzung zu dessen Vorläufern (Kant, Jacobi, Fichte) die argumentative Basis dafür, welche kategorialen Grundbedingungen ein Begriff von Realität erfüllen muss: nämlich Realität immer schon als immanent verbunden mit einer bestimmten Art von fundamentaler Begrifflichkeit zu verstehen. Der Hauptteil I der Arbeit setzt sich entsprechend mit den philosophischen Entwürfen von Kant, Fichte und Jacobi auseinander, die alle drei versucht haben, den Dualismus von Sein (Gegebenes) und Denken (Reflexion) zu vermitteln. Das Problem einer ausschließlich „idealistischen“ oder „realistischen“ Position ist es, dass sie die Bedingungen ihrer Analyse nur einseitig einfangen und nicht hinreichend begründen kann, weil sie das begriffliche und evaluative Theoriedesign ihrer Position immer schon voraussetzen muss, und damit in der Beantwortung ihrer Frage stets normativ Stellung bezieht. Diesem Desiderat einer Begründung möchte die vorliegende Studie abhelfen. Die Untersuchung macht schließlich im Hauptteil II mit Hegel einen Vorschlag, wie der Begriff des "Scheins" als besondere Art der Erkenntnisleistung von Realität zu fassen wäre. Sie führt dabei schrittweise zu einem kategorialen minimalen Begriff von Realität überhaupt hin, den die Autorin anhand der "Reflexionsformen" im ersten Kapitel der hegelschen Wesenslogik neu entwickelt.

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