Dielectric behaviour of insulating papers subjected to mixed electric fields

Die Auswirkung der Spannungsform auf dielektrische Eigenschaften von Isolierstoffen, die in leistungselektronischen Umrichtern verwendet werden, ist eine Frage von praktischer Relevanz, die bisher nicht ausreichend untersucht ist. Die elektrische Isolation dieser Betriebsmittel kann einem elektrischen Mischfeld ausgesetzt werden, das aus einem mehrfrequenten Wechsel- und einem hohen Gleichanteil besteht. Durch die Wirkung eines hohen Mischfeldes ist das Auftreten feldabhängiger Effekte in einem Isoliermaterial möglich. In manchen Materialien kann es aufgrund eines hohen Gleichfeldes zur Erhöhung der Permittivität und des Verlustfaktors kommen. Solche Effekte können weder mit reinen Wechselspannungs- noch mit reinen Gleichspannungsmessungen aufgeklärt werden. In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss von Gleichfeldern von bis zu 14 kV/mm auf die komplexe Permittivität von zellulosebasierten Isolierpapieren untersucht. Die Zellulose eignet sich durch die einzigartigen Eigenschaften eines Naturpolymers, das die Beobachtung von ionischen und dipolaren Relaxationsmechanismen ermöglicht. Die Untersuchungen basieren auf der Entwicklung experimenteller Aufbauten zur Messung der komplexen Permittivität mit einer hohen Mischspannung an nichtimprägnierten und ölimprägnierten Papierproben. Diese ermöglichen die Untersuchung des Einflusses sowohl der Wechsel- als auch der Gleichanteile des Mischfeldes. Effekte des Wassergehalts, der Temperatur und der elektrischen Kontaktierung des Isoliermaterials werden beschrieben. Frühere Untersuchungen zum Einfluss des Wassers auf dielektrische Eigenschaften der Zellulosepapiere werden im Kontext der hier behandelten Spannungsbeanspruchung bestätigt. Die durch das Gleichfeld verursachte Bewegung der freien Ionen im feuchten nichtimprägnierten Papier ist mit Entstehung eines separaten Peaks im Verlustspektrum verbunden. Weiterführende experimentelle Untersuchungen zur elektrischen Kontaktierung verdeutlichen, dass unter dem Einfluss sehr hoher lokaler Felder die elektrochemische Zersetzung von Wasser die Erzeugung freier Ionen bewirkt, vor allem Protonen. Das Auftreten eines Verlustpeaks aufgrund der Protonenbewegung wird mit dem Modell der zufälligen Potentialbarrieren beschrieben. Im trockenen Papier wird kein Einfluss des Gleichfeldes auf die komplexe Permittivität festgestellt. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die dipolaren Relaxationsmechanismen, die auf die Orientierung der Molekülgruppen der Zellulose zurückzuführen sind, beim Anlegen eines externen Gleichfeldes nicht beeinflusst werden. Die Imprägnierung mit Öl verändert das dielektrische Verhalten des Papiers. In Anwesenheit von Wasser erhöht sich die Permittivität des ölimprägnierten Papiers beim Anlegen eines Gleichfeldes aufgrund der Raumladung, die an den Grenzen mikroskopischer Ölspalte zwischen der Elektrode und dem Papier entsteht. In getrockneten Proben werden keine Änderungen der Permittivität aufgrund des Gleichfeldes festgestellt. Eine Erhöhung der Permittivität, die als Folge der Grenzflächenpolarisation zu erwarten wäre, tritt in dem getrockneten Papier bei Frequenzen zwischen 5 Hz und 1 MHz nicht auf. Die Messergebnisse lassen erkennen, dass sowohl in der trockenen Zellulose als auch im trockenen Öl keine nichtlinearen Effekte durch das Anlegen eines hohen Gleichfeldes der betrachteten Feldstärke auftreten.

The effect of the voltage waveform on dielectric properties of insulating materials utilised in power electronic converters is a question of practical importance that so far has not been thoroughly investigated. The electrical insulation of these devices can be subjected to a mixed electric field that consists of a multifrequency ac- and a high dc-component. Under the action of a mixed electric field of high intensity, field-dependent effects can occur in an insulating material. In some dielectrics the permittivity and loss factor can increase due to a high dc-field. Such effects cannot be elucidated with dielectric measurements employing either pure ac- or dc-voltage excitation. The present work discusses the influence of bias fields of up to 14 kV/mm on the complex permittivity of cellulosic insulating papers. Cellulose was selected as the object of study due to its unique properties of a natural polymer that allows the observation of ionic and dipolar relaxation mechanisms. The work included the development of an experimental setup for measuring the complex permittivity of non-impregnated and oil-impregnated papers by means of an ac-voltage superimposed onto a high bias voltage. The influence of both ac- and dc-components of the mixed electric field were considered. Effects of the water content, temperature and the electrical contacting of the dielectric were described. Earlier investigations of the effect of water on dielectric properties of cellulosic papers were confirmed within the present work. Ionic motions induced by the application of a high dc-field influenced the complex permittivity by occurring in its loss spectrum in form of a distinct relaxation peak. By examining the effect of the electrical contacting, it was concluded that, under the influence of very high local fields, the electrochemical decomposition of water caused the generation of free ions, i. e. protons. The appearance of a dielectric relaxation peak due to the proton motion was described with the model of random potential barriers. In dry papers, no effect of the bias field was found on the complex permittivity. The results suggest that the dipolar relaxation mechanisms due to the orientation of molecular groups of cellulose were unaffected by the application of an external bias field. Impregnation with oil changed the dielectric behaviour of the paper. In the presence of water, the permittivity of the oil-impregnated paper increased upon the application of a bias field due to a space charge arising at boundaries of microscopic oil gaps between the electrode and the paper. In dry specimens, no changes in the permittivity caused by the bias field were found. An increase of the permittivity due to the interfacial polarisation was not observed at frequencies between 5 Hz and 1 MHz. It is suggested that in dry cellulose and oil, no non-linear effects due to bias fields of considered values take place.

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