The present study deals with the change in body-self-perception through social comparison processes in the media environment. It examines the effect of so-called Fitspiration images on physical self-perception and self-esteem. The paper is based on Festinger's social comparison theory and the special features of computer-mediated communication via social networks. Fitspiration as a genre comprises in particular photographs of sporty people who either pursue a corresponding activity or merely pose. The aim of the pictures is to encourage viewers to achieve a stronger body image and a healthier lifestyle through exercise and healthy eating. Originally, the material was intended to oppose the idealization of a slim physical appearance postulated within mass media. However, an examination of relevant research suggests that Fitspiration images are quite similar to those ideals. They could therefore cause an upward comparison merely supplemented by the aspect of muscularity. The concrete results of earlier papers diverge widely in certain aspects, possibly due to the general conditions, the stimulus material and the various methodologies. Within the present study, new stimulus material was created that is largely free of interfering variables. Two preliminary studies served to identify initial trends and to evaluate the generated image material. The main study consists of a combination of a survey and an eyetracking experiment. Taken together, the results of the present paper largely contradict previous research. It is noticeable that the changes in physical self-perception and self-confidence are positive on average – albeit with small effect sizes. In line with the social comparison theory, it can be confirmed that study participants who considered the models attractive showed a change in self-assessment. Further relevant variables regarding the question of who is influenced by the Fitspiration images are the BMI and the age of the test persons. Despite some limitations, the present paper delivers interesting starting points for further research.
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Veränderung der Selbstwahrnehmung durch soziale Vergleichsprozesse im medialen Umfeld. Untersucht wird die Wirkung sogenannter Fitspiration-Bilder auf die physische Selbstwahrnehmung sowie das Selbstbewusstsein. Theoretisch baut die Arbeit auf der Theorie des Sozialen Vergleichs nach Festinger sowie den Besonderheiten computervermittelter Kommunikation über soziale Netzwerke auf. Das Genre Fitspiration umfasst insbesondere Fotografien sportlicher Menschen, die entweder einer entsprechenden Aktivität nachgehen oder lediglich posieren. Betrachter sollen dazu angeregt werden, durch Bewegung und gesunde Ernährung ein positiveres Körperbild sowie einen vernünftigen Lebensstil zu erreichen. Ursprünglich soll das Material der Idealisierung einer schlanken physischen Erscheinung entgegenstehen. Eine Betrachtung einschlägiger Forschung legt jedoch nahe, dass die Bilder bisherigen innerhalb der Massenmedien postulierten Idealen sehr ähnlich sind. Sie könnten daher lediglich einen, um den Aspekt der Muskularität ergänzten, Aufwärtsvergleich verursachen. Die konkreten bisherigen Forschungsergebnisse gehen teilweise weit auseinander, was gegebenenfalls auf die Rahmenbedingungen, das Stimulusmaterial und die diversen Methodiken der einzelnen Studien zurückzuführen ist. Innerhalb der vorliegenden Arbeit wurde daher neues Stimulusmaterial erstellt, das weitestgehend frei von Störvariablen ist. Zwei Vorstudien dienten der Feststellung erster Trends sowie der Bewertung des generierten Bildmaterials. Die Hauptstudie besteht aus einer Kombination von Befragungen und Eyetracking Experiment. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit stehen der bisherigen Forschung in großen Teilen entgegen. Es fällt auf, dass die Veränderungen der physischen Selbstwahrnehmung sowie des Selbstbewusstseins im Durchschnitt positiv ist – wenn auch mit kleinen Effektstärken. Im Sinne der Theorie des Sozialen Vergleichs kann bestätigt werden, dass in erster Linie die Probanden von Veränderungen betroffen sind, die die Models attraktiv fanden. Als weitere relevante Variablen bei der Frage, wer von den Fitspiration-Bildern beeinflusst wird, stechen der eigene BMI sowie das Alter der Probanden hervor. Es ergeben sich, trotz einiger Limitationen, interessante Ansatzpunkte für weiterführende Forschung.