- Hintergrund: Die Limitationen der konventionellen Schilddrüsendiagnostik stellen eine Herausforderung für Ärzte dar: Nicht in jedem Fall sind Schilddrüsenknoten in Bezug auf ihre funktionstopographische Zuordnung zwischen Szintigramm und Sonographie mit absoluter Sicherheit zu beurteilen. Die 124I-Positronenemissionstomographie/Ultraschall-Fusionsbildgebung (PET/US) stellt einen innovativen Ansatz zur Lösung dieser Problematik dar.
- Ziel: In der vorliegenden Arbeit wird der Mehrwert der PET/US im Rahmen der Schilddrüsendiagnostik untersucht. Anhand unabhängiger Observer soll aufgezeigt werden, welchen Informationszugewinn die ergänzend durchgeführte Fusionsbildgebung im Vergleich zur konventionellen Diagnostik liefert.
- Methodik: Digitale Patientenakten wurden von Observern beurteilt. Die Aufgabe der Observer bestand in der Betrachtung der bereitgestellten Untersuchungsergebnisse und Bildmaterialien. Anschließend erfolgte eine klinische Einschätzung markierter Schilddrüsenknoten mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens. Analysiert wurden die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen „KS“ und „FB“.
- Ergebnisse: Die Beurteilungen durch 106 Observer flossen in die Auswertung der Studie ein. Es wurden 66 Schilddrüsenknoten von 34 Patienten in zwei Gruppen bewertet. In „FB“ erfolgte die Beurteilung der Knotenfunktion im Vergleich zu „KS“ signifikant häufiger als hyperfunktionell oder hypofunktionell und seltener als normofunktionell. Die Observer gaben ihr Maß an subjektiver Sicherheit in „FB“ signifikant häufiger mit „sicher“ oder „sehr sicher“ an.
- Schlussfolgerung: Die PET/US stellt eine Möglichkeit zur sicheren Klärung der Knotenfunktion dar und kann damit einen Zugewinn an diagnostischer Information liefern. Angesichts des hohen Aufwands und der zusätzlichen Strahlenbelastung ist vor Indikationsstellung eine sorgfältige Identifizierung relevanter Unstimmigkeiten notwendig, um die Durchführung einer PET/US zu rechtfertigen.