Zurück zu alten Tugenden? : Der Olivenanbau in der Provinz Jaén zwischen Tradition und (bioökonomischer) Moderne

Der Olivensektor der Provinz Jaén im Süden Spaniens dient als Beispiel dafür was passiert, wenn eine bio-basierte Wirtschaft ihre biophysischen Grenzen erreicht. Die andalusische Bioökonomiestrategie versucht den Sektor durch Modernisierungsmaßnahmen wie technische Innovationen und Mechanisierung zu reformieren. Das Paper betrachtet zuerst demographische Daten zur Provinz, um dann die historische Entwicklung des Olivensektors nachzuzeichnen. Diese Informationen werden dann in Informationen zur aktuellen Lage des Olivenanbaus eingebettet. Der Vergleich von historischer Entwicklung und heutiger Situation bringt folgende Ergebnisse: Zum einen steht die aktuelle Bioökonomiestrategie in einer Tradition von Maßnahmen, die die Schwächung des Olivensektors zum Ziel hat und die Region industrialisieren und modernisieren wollten. Weiterhin ist die Entstehung des Olivensektors ein spezieller Fall von Wachstum, der nicht mit Landkonzentration und technischer Modernisierung einherging, sondern auf einer intakten Bauernschaft beruht, durch die der Sektor extensiv wuchs. Der Olivensektor ist damit als historische Bioökonomie anders als die heute geforderte Strategie. Die Differenzen zwischen den beiden führen zu mehreren Spannungsfeldern, die hier weiter erläutert werden und weiter beforscht werden sollten. 

The olive sector in Jaén in the south of Spain serves as an example of what happens
when a bio-based economy that has existed for centuries reaches biophysical limits.
The Andalusian bioeconomy strategy tries to reform the sector by modernizing it, i.e.
investing in technological innovation and an increase in efficiency in mechanization.
This paper first takes a look at current demographic data on the province of Jaén, before going into details on the historic development of the olive sector and embedding this information in a section on the current state of olive cultivation. The comparison between historic development and contemporary data yields several results: First, the bioeconomy strategy can be seen in a long tradition of attempts to overcome the region’s dependence on olive cultivation by means of industrialization and mechanization. Second, since the history of olive cultivation in the province is not a typical tale of land concentration and technological modernization, but rather of a strong peasantry consisting of thousands of smallholder farmers that extensively grew in size. This historic bioeconomy is different from the one currently being implemented. Those difference result in various areas of possible conflicts that demand further research. 

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