10 Jahres-Untersuchung nach refraktiver Korrektur mittels Femtosekunden-Lentikel-Extraktion SMILE zur Behandlung der Myopie und des myopen Astigmatismus

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die Fortführung einer prospektiven Kohortenstudie, die sich mit den Ergebnissen nach Small-Incision-Lenticule-Extraction (SMILE) nach zehn Jahren befasst. Das Verfahren wurde an Augen mit einer Myopie bis -10 dpt und einem Astigmatismus bis 5 dpt durchgeführt. Bei dem SMILE-Verfahren handelt es sich um ein damals neueres refraktiv-chirurgisches Verfahren, das sich einer minimal invasiven Technik bedient. Durch den Einsatz eines Femtosekundenlasers werden in einem Schritt sowohl der Lentikel als auch zwei Inzisionen geschnitten. In einem weiteren Schritt kann der Lentikel manuell aus dem Hornhautstroma entfernt und die Fehlsichtigkeit korrigiert werden. Ziel dieses Verfahrens ist das Erreichen einer höheren Stabilität der Hornhaut postoperativ sowie die Reduktion von Nebenwirkungen, die bei den konventionellen Methoden beschrieben werden. Insgesamt konnten 56 Augen für die Langzeituntersuchung rekrutiert werden. Es wurden Parameter wie Sicherheit, Effektivität, Stabilität, Vorhersagbarkeit und Aberrationen untersucht. Außerdem wurden Spätkomplikationen und die Patientenzufriedenheit erfasst. Signifikante Unterschiede ergaben sich für die Effektivität, Vorhersagbarkeit und Aberrationen nach zehn Jahren. Als Spätkomplikationen konnten feine Hornhautstriae und Haze festgestellt werden. Außerdem gaben die Patienten Symptome wie Trockenheit und Lichtempfindlichkeit an. Die Patientenzufriedenheit war nach zehn Jahren sehr hoch. Das SMILE-Verfahren zeigt auch nach zehn Jahren gute Ergebnisse bezüglich Sicherheit, Effektivität, Stabilität und Vorhersagbarkeit. Im Vergleich zur LASIK finden sich keine nennenswerten Unterschiede. In den Bereichen Vorhersagbarkeit, Induktion von Aberrationen und postoperativen Komplikationen hat SMILE jedoch einen Vorteil gegenüber LASIK.