Immunhistologische Charakterisierung der Expression des Komplementfaktor-Rezeptors C5aR1 in normalen und neoplastischen humanen Geweben mit Hilfe eines neuen Kaninchen-Antikörpers

Der Komplementfaktor C5a und sein Rezeptor C5aR1 gehören zum angeborenen, unspezifischen Teil des Immunsystems und spielen eine wichtige Rolle im Entzündungsgeschehen. Eine Expression des C5aR1 wurde jedoch auch in einigen neoplastischen Geweben entdeckt, wobei er hier mit einer vermehrten Proliferation und Metastasierung der Tumore assoziiert zu sein scheint. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, ein umfassendes Expressionsprofil des C5aR1 für den menschlichen Körper und die entsprechenden Neoplasien zu erstellen. Hierfür wurde eine große Serie von menschlichen Normal- und Tumorgeweben immunhistochemisch mittels eines neu generierten Antikörpers auf eine Expression des Rezeptors hin analysiert. Hierbei konnte der C5aR1 in nahezu allen Geweben in verschiedenen Immunzellen wie Monozyten, Makrophagen, neutrophilen und eosinophilen Granulozyten, dendritischen Zellen und Mastzellen nachgewiesen werden. In den normalen menschlichen Geweben konnte weiterhin eine starke C5aR1-Expression im Cortex, in den Alveolarmakrophagen, in den Bronchial-, Gallengangs- und Darmepithelien, in den Kupfferzellen, teilweise in den Hepatozyten der Leber, in den Synzytiotrophoblasten der Plazenta und in bestimmten Stammzellpopulationen im Knochenmark beobachtet werden. Von den insgesamt 33 verschiedenen Tumorentitäten wurden einige erstmals auf eine Präsenz des C5aR1 hin evaluiert. Eine starke C5aR1-Expression fand sich vor allem bei Schilddrüsen-Karzinomen, kleinzelligen Bronchialkarzinomen und neuroendokrinen Tumoren der Lunge, hepatozellulären und cholangiozellulären Karzinomen, Pankreas-Karzinomen, Gastrointestinalen Stromatumoren, klarzelligen Nieren-Karzinomen sowie Ovarial- und Endometrium-Karzinomen. Da hier die C5aR1-Expression möglicherweise von diagnostischer oder therapeutischer Relevanz sein könnte, sollten auf jeden Fall weiterführende Untersuchungen mit größeren Fallzahlen und unter Einbeziehung der klinischen Daten der Patienten durchgeführt werden.

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