Untersuchung eines Schildbuckels mit Brandpatina mittels Elektronenrückstreubeugung (EBSD) und energiedispersiver Röntgenspektroskopie im Rasterelektronenmikroskop

Während der Bearbeitung von Funden eines Urnengräberfeldes aus Augusteischer Zeit am Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar, wurde in einer der geborgenen Keramikurnen ein Schildbuckel mit ungewöhnlich guter Erhaltung freigelegt. Bemerkenswerterweise waren Teile der Oberfläche des schmiedeeisernen Schildbuckels auch nach über 2000 jähriger Lagerung im Boden völlig frei von „Rost“geblieben und hatten stattdessen eine blaugraue Oberflächenschicht ausgebildet, welche auch des Öfteren als Brandpatina angesprochen wird. Zur genaueren chemischen Bestimmung der Zusammensetzung dieser Schicht wurden in Zusammenarbeit mit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena elektronenmikroskopische Analyseverfahren wie energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX) und Elektronenrückstreubeugung (EBSD) eingesetzt. So konnte eine auf dem Metallkern liegende Passivierungsschicht aus den Eisenoxiden Wüstit, Magnetit und Hämatit nachgewiesen werden, welche das Metall während der Zeit der Bodenlagerung weitgehend geschützt hatte.

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