Wettbewerb und Antitrust in Unterhaltungsmärkten

Dieser Beitrag fasst die ökonomischen Besonderheiten von Unterhaltungsmärkten zusammen und legt dabei einen besonderen Fokus auf Digitalisierungseffekte. Dabei werden die Aspekte Erfahrungsgüter und Qualität, Fixkostendegression & Güterheterogenität, Superstareffekte, die Rolle (digitaler) Medien, sowie Preis- und Geschäftsmodelle diskutiert. Ein wesentliches Ergebnis der Betrachtung ist, dass Unterhaltungsmärkte im digitalen Zeitalter anfällig werden für typische Wettbewerbsbeschränkungen in digitalen Ökosystemen. Die Autoren unterstreichen diesen Befund mit einer Auswahl an relevanten und aktuellen Wettbewerbsproblemen und -fällen. Dabei zeigt sich, dass (i) die prowettbewerbliche Wirkung der Digitalisierung auf Medienmärkte fragil ist und des aktiven wettbewerbspolitischen Schutzes bedarf, (ii) nicht-horizontale Verflechtungen in digitalen Ökosystemen erhebliche Anreize zu behinderungswettbewerblichen Strategien wie Selbstbevorzugung, Monopolisierung und Raising Rivals Costs mit sich bringen und (iii) bisher funktionierende Abhilfemaßnahmen unter den Rahmenbedingungen digitalisierter Medien- und Unterhaltungsmärkte wohlfahrtssenkende Wirkungen entfalten können. Daher bedarf es einer Modernisierung der Wettbewerbsordnung für die Unterhaltungsindustrien.

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