Sensor-basierte Analyse multimodaler sturzassoziierter Faktoren bei geriatrischen Parkinsonpatienten

Stürze sind häufige Phänomene des idiopathischen Parkinsonsyndroms (IPS). Um die folgenschweren Stürze bei geriatrischen IPS-Patienten reduzieren zu können, ist die Kenntnis über Sturzprädiktoren und Risikofaktoren essenziell. Ziel dieser Arbeit war es Unterschiede hinsichtlich klinischer und motorischer Parameter von Stürzenden im Vergleich zu Nicht-Stürzenden zu explorieren und geeignete Sturzprädiktoren zu bestimmen. Bei 40 Parkinsonpatienten > 70 Jahre wurden klinische Parameter zur Bestimung der Kankheitsschwere (Hoehn & Yahr Stadium, MDS-UPDRS, NMS-Quest), des Sturzrisikos (FRQ) und geriatrischer Komorbiditäten Depression (BDI), Kognitionsminderung (MoCA, MMST) und Mangelernähung (MNA, BMI, Serumalbumin) sowie Umstände von etwaigen Stürzen mittels semistrukturiertem Interviews erfasst. Zusätzlich wurden über am Körper platzierder Initialsensoren Bewegungsmuster während des Timed-up-and-go-Test, 30-Second-Sit-to-Stand-Test, modifizierten Romberg-Tests und einer Ganganalyse über 50 Schritte erfasst. Innerhalb der letzten 6 Monate stürzten 19 Proabnden (47,5%). Diese Gruppen der Stürzenden war klinisch signifikant gekennzeichnet durch eine höhere Krankheitsschwere und eine erhöhtes Sturzrisiko. Ebenfalls wiesen die Stürzenden eine größere Auslenkung im Romberg, mehr Zeit für Timed-up-and-go-Test, eine niedrigere Gehgeschwindigkeit sowie langsamere, kürzere und flachere Schritte auf. Beide Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich des Alters, der Anzahl der chronischen Erkrankungen oder der geriatrischen Komorbiditäten. Signifikante Prädiktoren für das Auftreten von Stürzen waren NMS-Quest, Auslenkung im Romberg-Test, der Timed-up-and-go-Test und die Gehgeschwindigkeit. Da die überwiegenden Gleichgewichts- und Ganganalyseparameter nicht als Sturzprädiktoren geeignet zu sein scheinen, ist der Zusatzgewinn der sensorbasierten Bewegungsanalyse zur Erfassung des Sturzrisikos in der untersuchten Kohorte der geriatrischen IPS-Patienals eher als gering einzuschätzen.

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