Die Bedeutung des Flächenverbrauchs für Siedlungsstrukturen ist bis dato ungebremst. Zielsetzung der Arbeit ist es, die Betrachtung der ökonomischen Aspekte bei der Ausweisung neuer Siedlungsflächen außerhalb bestehender Siedlungsstrukturen aufzuzeigen und einen Gesamtbewertungsprozess für Flächenexpansionen in Baden-Württemberg vorzustellen, der eine strukturierte Vorgehensweise für Kommunen sein könnte. Zu-nächst wird diskutiert, inwieweit nachhaltiges Flächenmanagement unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit gesehen wird, eine Kommune wirtschaftlich agieren kann und welche Grenzen bestehen (liberale Stadt). Ferner wird erörtert, ob neue Areale ganzheitlich als Investition angesehen werden können. Flankierend wird erläutert, wie eine kommunale Finanzierung am Beispiel von Baden-Württemberg funktioniert und welche Aufwands-/Ertragspositionen bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eines Neubaugebietes berücksichtigt werden müssen. Nach einer Literaturübersicht zu Wirtschaftlichkeitsanalysen folgt eine kritische Würdigung der derzeitigen Rahmenbedingungen bei Flächenerweiterungen aus legaler, ökonomischer und kommunikativer Sicht. Des Weiteren wird mittels Umfragen/Interviews untersucht, wie die Aspekte Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Verfahrensablauf bei neuen Arealen außerhalb bestehender Siedlungsstrukturen bei Kommunen in Baden-Württemberg Berücksichtigung finden. An-schließend wird ein Modell vorgestellt, welches ein Areal als ganzheitliche Investition ansieht und versucht, alle zuordenbaren Aufwendungen und Erträge zu berücksichtigen. Darauf folgt eine Gesamtprozessdarstellung für Flächenerweiterungen, der in einem Bewertungsverfahren die Aspekte Ökonomie, Demographie, Ökologie, Verkehr und das Umfeld berücksichtigt (begleitend durch Kommunikation/Gesetze). Damit wird der Forderung nachgekommen, ein Standardverfahren zu erarbeiten und verbesserte Verbindungen der Instrumente aus Naturschutz, Raumplanung, Verkehr und fiskalischem Ansatz zu erreichen.