Gesundheitsökonomische Evaluation von Krankenhausinfektionen

Nosokomiale Infektionen oder Krankenhausinfektionen sind eine schwerwiegende Komplikation im Krankenhaus und erhöhen sowohl die Morbidität als auch die Mortalität (Klevens et al., 2007, Hagel et al., 2013). Sie führen zu zusätzlichen Behandlungen und Schmerzen, darüber hinaus verlängern sie die Verweildauer für die betroffenen Patienten (De Angelis et al., 2010, Manoukian et al., 2018). Weiterhin verursachen sie zusätzliche Kosten für den Krankenhausträger und für das Gesundheitssystem (Marchetti und Rossiter, 2013, Stone, 2009). Wenn eine Infektion bei Krankenhausaufnahme weder vorhanden noch in der Inkubationsphase war, wird sie als nosokomial bezeichnet (Geffers et al., 2002). Eine nosokomiale Infektion ist nach § 2 Infektionsschutzgesetz–IfSG wie folgt definiert: „eine Infektion mit lokalen oder systemischen Infektionszeichen als Reaktion auf das Vorhandensein von Erregern oder ihrer Toxine, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationären oder einer ambulanten medizinischen Maßnahme steht, soweit die Infektion nicht bereits vorher bestand“ (Robert Koch Institut, 2011b). Lokale oder systemische Anzeichen einer Infektion müssen nach Definition des Center for Disease Control and Prevention (CDC) bei der Diagnose einer nosokomialen Infektion nachgewiesen werden. Sie werden erst als nosokomial bezeichnet, wenn die Patienten mindestens 48 Stunden im Krankenhaus verbracht haben (Robert Koch Institut, 2011a). Es ist zu berücksichtigen, dass unterschiedliche Infektionen unterschiedliche Inkubationszeiten aufweisen, so dass jedes Ereignis einzeln ausgewertet werden muss, um die Beziehung zwischen seinem Auftreten und dem Krankenhausaufenthalt festzustellen (Gastmeier, 2016).

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