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Outcomeprädiktoren bei akuten, traumatischen Subduralhämatomen

Beim akuten, traumatischen Subduralhämatom handelt es sich um eine schwerwiegende Verletzung. Durch ein Schädel Hirn Trauma ausgelöst, entsteht die intrakranielle, extrazerebrale Blutung zwischen der Dura mater und der Arachnoidea. Diese geht oftmals mit einer schlechten Prognose einher. Aufgrund der Kenntnis über die Gefährdung des Patienten durch die Blutung, ist es von großem Interesse Parameter zu identifizieren, die eine frühe Einschätzung der Verletzungsschwere ermöglichen und somit einen Hinweis auf das Outcome geben. In dieser Studie wurde eine Auswahl von klinischen Faktoren zusammengestellt, die hinsichtlich ihres diesbezüglichen Einflusses untersucht wurden. Zu diesem Zweck wurden Daten von 89 Patienten aus dem Zeitraum 01/2003 bis 08/2015 retrospektiv ausgewertet, die im Universitätsklinikum Jena aufgrund der primären Diagnose eines akuten, traumatischen Subduralhämatoms operiert wurden. Es erfolgte sowohl die univariate, als auch die multivariate Analyse zur Bestimmung möglicher Outcomeprädiktoren. Als unabhängige Risikofaktoren für die Abnahme der Wahrscheinlichkeit eines guten Outcomes, konnten in diesem Patientenkollektiv neben dem Body Mass Index (OR 0,762; 95 % CI 0,617 0,942; p= 0,012), auch die Begleitverletzungen von inneren Organen und Frakturen (OR 0,092; 95 % CI 0,010 0,838; p= 0,034) im Sinne eines Polytraumas, und das Ausmaß der postoperativen Mittellinienverlagerung (OR 0,827; 95 % CI 0,715 0,957; p= 0,011) ermittelt werden. Erhöhter Body Mass Index und Polytrauma stellen in dieser Studie ein nicht zu unterschätzendes Basisrisiko für Patienten mit Schädel Hirn Trauma und aSDH dar. Ein gesicherter Einfluss der Mittellinienverlagerung in der postoperativen Kontroll CT, würde den Operateuren eine zeitnahe Einschätzung der Outcomewahrscheinlichkeit ermöglichen und so gegebenenfalls eine Indikation zur Reoperation darstellen.

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