Evaluierung der Auswirkungen von klein- und großflächigen Leuchten auf die Melatoninsuppression als Maß für nicht-visuelle Wirkungen von Licht

Seit der Entdeckung des ipRGC Rezeptors gilt dem Forschungsgebiet nicht-visuelle (eng. non-imageforming, NIF) Wirkung von Licht neue Aufmerksamkeit. “Nicht-visuell” bedeutet, dass ein Fehlen des ipRGC (engl. intrinsically photosensitive retinal ganglion cells) Rezeptors keine Auswirkung auf das Sehen des Menschen hätte, jedoch wären Auswirkungen auf den circadianen Rhythmus des Menschen zu beobachten. Der ipRGC Rezeptor ist eine fotosensitive Ganglienzelle und mit nur weniger als 5% aller Ganglienzellen auf der Netzhaut des Auges verteilt. Der Rezeptor enthält das Photopigment Melanopsin. Wird der Rezeptor angeregt, so kann nachts die Ausschüttung des Hormons Melatonin durch die Zirbeldrüse gehemmt werden. Melatonin wird zunehmend im Laufe der Abendstunden und während der Nacht ausgeschüttet. Mit einer angepassten Beleuchtung könnte der circadiane Rhythmus eines Menschen unterstützt werden. Zur Untersuchung des Einflusses der Größe der Lichtquelle auf die Melatoninunterdrückung wurde im Jahr 2013 von Philipp Novotny et al. eine Probandenstudie mit 30 Versuchsteilnehmern durchgeführt. Diese wurden mit zwei unterschiedlich großen Flächen beleuchtet, um zu erforschen ob die Melatoninunterdrückung flächenabhängig ist. Der Melatoninspiegel wurde mittels Salivaproben untersucht. Bereits 2010 führte Philipp Novotny et al. dieselbe Probandenstudie mit 6 Versuchsteilnehmern durch. Die Auswertung der Studiendaten ergaben einen Trend, dass eine große Fläche die Melatoninausschüttung unter den verwendeten Versuchsbedingungen mehr unterdrücken könnte. Mittels einer größeren Teilnehmerzahl sollte dies 2013 wiederholt überprüft werden, jedoch wurden die Ergebnisse bisher noch nicht veröffentlicht. Dieser Beitrag stellt die ermittelten Ergebnisse von Novotny et al.s zweiter Studie vor, analysiert diese und berücksichtigt zusätzliche Faktoren wie z.B. den Einfallswinkel des Lichts in die Augen des Betrachters. Zur Charakterisierung der Lichtbedingungen und Beschreibung des Stimulus für nichtvisuelle Effekte wurde der Aufbau von Novotny et al.s Studie in einem LED Testraum am Fachgebiet Lichttechnik der Technischen Universität Berlin rekonstruiert. Hierbei soll eine fundierte Aussage über die Wirkung unterschiedlich großer Flächen getroffen werden.

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