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Einflussfaktoren auf den postoperativen Schmerz nach Sectio caesarea

Die Rate der Sectio caesarea steigt stetig an. Postoperative Schmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden im Wochenbett. Ziel dieser Arbeit war die Identifikation und Evaluation von Einflussfaktoren auf den postoperativen Schmerz nach Sectio caesarea. Dabei wurde nach demografischen, klinischen und therapeutischen Merkmalen gesucht. Die prospektive, monozentrische Beobachtungsstudie wurde im Rahmen des QUIPS-Projektes durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte anhand eines validierten Fragebogens. 172 Patienten wurden eingeschlossen. Eine problemorientierte Patientenaufklärung über die Möglichkeiten der Schmerztherapie konnte das Risiko für starke postoperative Schmerzen um 78 % reduzieren (OR=0,22, 95%-CI: [0,10 - 0,48], p<0,001). Patienten, die sich gut aufgeklärt fühlten, forderten sich über eine PCA oder das Pflegepersonal mehr Schmerzmittel ab (43,1 % vs. 27,3 %), gaben postoperativ weniger Schmerzen an (Maximalschmerz p=0,015 und Belastungsschmerz p=0,046), waren zufriedener mit dem Ergebnis ihrer Schmerztherapie (8 vs. 5 im Rating von 0-10, p<0,001) und hätten sich seltener mehr Schmerzmittel gewünscht als sie erhalten haben (19,8 % vs. 51,9 %, p<0,001). Die Applikationsart der Schmerzmedikation ist insbesondere für die frühe postoperative Phase von Bedeutung. Patienten mit einer PCA-Pumpe berichteten 12 h nach der OP über signifikant weniger Schmerzen (p=0,049). Eine kontinuierliche Wundinfiltration mit Ropivacain konnte trotz geringer Fallzahl den Minimalschmerz (p=0,006) und den Belastungsschmerz (p=0,010) signifikant reduzieren. Therapeutisch ist das Konzept einer routinemäßigen Möglichkeit der Patientenkontrollierten Analgesie für alle Patienten anzubieten. Eine kontinuierliche Wundinfiltration mit Ropivacain sollte künftig als Bestandteil eines multimodalen Behandlungskonzeptes erneut anhand einer größeren Studiengruppe untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Studie führten in direkter Konsequenz zur Einführung einer regelmäßigen Schmerzdokumentation.

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